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68 Zwischen zwei Revolutionen. I. sic auch immer zugleich „Landcsbischöfe" sein sollten und, wie die Dinge einmal lagen, im Interesse der Kirche sogar sein mußten. Was sollten sie unternehme» auf einem Gebiete, wo rein sachgemäße Orientirung so schwer zu erlangen ist weil die eigentlichen Sachverständigen, die Theologen, unter sich stets entgegen' gesetzter Meinung sind? Wo war sicheres Land in dem Strudel der sich gegen seitig verschlingenden theologischen Zeitströmungen? Nur ausnahmsweise drang einmal die Erwägung durch, daß ein allzu schroffes Mißvcrhältniß dessen, was von wegen der Kirche geglaubt und geübt werden soll, zu dem in der Schule z» erlernenden und im Lebe» unwiderstehlich sich aufdrängendcn weltlichen Wissens' stoss nur verwirrend auf das Bewußtsein des Volkes wirken könne. Einfache! schien es, die alten Symbole und Liturgien wieder aufzugraben und als sichere, handgreifliche Rechtsgrundlagen für die kirchliche Autorität zu benutzen. So ka!» cs zu dem bureaukratischcn Kirchcnbau des modernen Deutschlands. Darin war von der religiösen Begeisterung, wie sic einst in den Jahren der Befreiungskriege erwärmt und erleuchtet hatte, nicht mehr viel zu verspüren; aber auch das In teresse der Wahrheit fand nur kümmerlichen Raum, und Bestrebungen, welche bald mit, bald ohne Sachkenntniß auf Herstellung eines freundlichen Verhält nisses zwischen dem religiösen und dem wissenschaftlichen Bewußtsein der Zeil gerichtet waren, stießen in der Regel und je länger desto mehr bei Hofe und i» den leitenden Kreisen nur auf Argwohn, Vorurthcil und Widerstand. So blieben zuletzt auf religiösem Gebiete von der kräftigen Erhebung der Zeit der Freiheitskriege nur recht schwächliche und ungesunde Schöpfungen übrig, und cs fiel den Enkeln schwer, in der ebenso herrschsüchtigen wie innerlich ohnmächtige» Polizeikirche, welche man in jedem Duodezstaate aufgebaut hatte, das Heilig thum zu erkennen, welches, wie ihnen gepredigt wurde, einst ihre Väter mil ihrem Blute erstritten hatten. Daher die gründliche und oft grimmige Verach tung, womit der Kirche wie von katholischen, so auch von protestantischen Pa trioten der dreißiger und vierziger Jahre begegnet wurde. Sie vermochten ebe» in ihr nur die unheilvolle Stätte zu sehen, da das Morphium gebraut wurde, womit der Geist des Volkes eingeschläfert oder wenigstens ein gesundes Denke» ihm verleidet werden sollte. Aber erst seit der großen Reactionsperiode, welche auf t 848 folgte, be gannen die fetten Jahre des politisch conservativen und unter hoher Protectio» nach Alleinherrschaft strebenden Hochkirchenthums in Deutschland. Von jetzt gehört jenes, oben (S. 64) geschilderte, erste und harmlosere Stadium dcr religiösen Restauration definitiv der Vergangenheit an. Hatten einst die „StW im Lande" noch wesentlich vom Gegensatz zur Welt gelebt, so bildet zwischen dü neumodischen Kirchlichkeit auf protestantischem und dcr entsprechenden Richtu»? auf katholischem Boden auch die ausgesprochen zu Tage tretende Weltlichkeit dc! Bestrebungen ein charakteristisches Band der Einheit. Beiderorts beeinflußt durch Hofprediger und Beichtväter die höchsten und maßgebenden Persönlich' leiten; bei Existenz) a Panier ur nicht etwa sondern di unter die' Wir Wilheli seit lange tigcn Tenl aber gerat schlossen si durch cinz hatte Bri Ausklärun umgänglic schließende gelten, sch sie. 2n d tlsmus in genug. Kirchenthu lutherische! Steffen' ein Philos erging wi trennte; d sein, die V erfolgten n schen Kirch schien Mili und überh glieder na war aber, kirchlichen ' ihr abfielei Hahn, l das Altlut dawider er ten dieselb Gelang es