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828 I). Bon Errichtung dcS zweiten franz. Kaiscrthums » lichcn und Abenteuerlichen gezeigt, und die Verhältnisse in seinem Vaterlos wo er wegen seiner freisinnigen Grundsätze in den Hofkrciscn übel angesehen nA wo man weder seine Verdienste um die Flotte und das Seewesen im adriaW Meer würdigte, noch das Lob, das er sich einige Jahre früher als GouvmB des lombardisch-venetianischen Königreichs erworben, ihm anrcchncte, woB mißliche Stellung ihn drängte, machten ihm eine Acndcrung wünschcnsivnü Seinen strebsamen Geist reizte der Gedanke, daß er berufen sei, an der Sind der Monarchie eine feste rechtliche Ordnung aufzurichten in einem weilt« schönen der Anarchie chronisch verfallenen Lande, die Civilisation in ferne ha>^ barbarische Gebiete zu tragen. Auch seine Gemahlin Marie Charlotte, ToW des Königs Leopold von Belgien, bekümmert, daß sic dem Ehchcrrn keine Kind« gab, begünstigte jedes Unternehmen, das geeignet schien, dessen Sinn durch W Ziele zu zerstreuen, und war bereit, alle Gefahren und Wagnisse mitihw!« theilen. Dazu kam noch die große Bewunderung, welche beide für den politische Geist und das Herrschertalent des französischen Kaisers in der Seele trüge« Eine feierliche Gesandtschaft überbrachte den Beschluß dem Erzherzog. N b- fürstliche Mann empfing die Gesandten in dem schönen Schloß Miramare b« Triest. Nach einigem Bedenken erklärte er sich bereit, die Krone anzunchwtn „sübald die ganze Nation in freier Kundgebung ihres Willens den Wunsch d« Hauptstadt bestätigt habe". Als die Deputation in der Heimath ankam, wB« die Zustände in einer solchen Verfassung, daß alsbald zu einer Abstimmung i« den Gemeinden geschritten werden konnte. Zwar hatte Juarez alle Kräftea«' gestrengt, den Beschluß der Regentschaft zu vernichten; aber seine Anhang schwanden mit jedem Tage mehr zusammen, die Union, deren Beistand er gerufen und für deren Hülfe er die goldreiche Landschaft Sonora augeboten, durch den Krieg mit den Südstaatcn außer Stand gesetzt, den vortheilhaften A«' trag anzunchmen. Spaltungen im eigenen Heerlager mehrten den Abfall n^ führten die republikanische Partei allmählich der Auflösung entgegen. Geliert Commonfort wollte eine Reise ins Ausland unternehmen, wurde aber"«« einer Kriegsschaar überfallen und getödtet; Ortega, welcher, der GefangenM« entflohen, sich wieder mit Juarez vereinigt hatte, zerfiel bald mit demselben u«d stellte sich dem General Bazaine, der anstatt des zum Marschall beförderte« Forey zum Oberbefehlshaber ernannt worden war, zur Verfügung. Verlasse« von seinen getreuesten Anhängern, sah sich endlich Juarez genöthigt, Mexicos« räumen. Er flüchtete sich nach Texas und stellte sich unter den Schutz der Unioi« Mr. 1864. Am 4. Februar wurde nun durch ein feierliches Tedeum der endgültige Sieg del Intervention über das Regiment Juarez gefeiert, und um dieselbe Zeit erhielt lf« Erzherzog Maximilian die Nachricht, daß nahe an zweitausend Gemeinden sich l^ ihn ausgesprochen hätten, daß mithin der allgemeine Wunsch des Landes, dem milden Sccptcr eines weisen Fürsten zu neuem Leben zu gelangen", kein««' Zweifel unterliege. Nun trug der Habsburger nicht länger Bedenken, die da«'