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86 Zwischen zwei Revolutionen. I die Geschichte der Theologie gänzlich in die Geschichte der kirchlichen Restauration^ und Rcactionsbcstrcbungcn ein, die wir sogleich kennen lernen werden: die natürlich! Folge der von den kirchlichen Behörden und Parteiblättcrn befolgten Taktik, jede Fragt der objektiven Wissenschaft sofort in die Arena der rein kirchenpolitischcn Partcikämpft herabzuziehcn. Nichts hat so sehr beigetragcn das Studium der Theologie im Verlauft des letzten Menschenalters im öffentlichen Bewußtsein zu cntwcrthen, als die in imwN größerem Umfange zunehmende Erfahrung, daß bei der Besetzung nicht etwa blos der kirchenregimcntlichen Stellen, sondern auch der theologischen Lehrstühle weniger di! wissenschaftlichen Leistungen als die kirchliche Richtung und die erprobte Bekenntnis' Müßigkeit der Concurrcntcn in Frage gekommen sind. Auf diese Weise mußten dan« freilich der ernst suchenden und strebenden Gcmüther immer weniger werden, die noch Lust verspürten, sich einer vielleicht zweideutig werdenden Laufbahn zu widmen. b. Wandlungen und Gegensätze in der protestantischen Kirche. In Geheimniß der neueren Kirchengcschichtc des Protestantisinus besteh! Deutschland, vorzugsweise in der Erkenntniß, daß sie meist nur das Echo jener stärkere« Wellenschläge hören läßt, welche gleichzeitig das Leben der katholischen Kirche bewegen. So ist namentlich der Umschwung innerhalb der protestantischen Kirche Deutschlands mir das schwächere Nachbild jener großen Veränderung, welche iw nerhalb der ersten Hälfte des Jahrhunderts auf dem Gebiete der katholische« Kirche sich vollzogen hat. Eine rückläufige Bewegung ist es darum, welche sich auch in den meisten und auffälligsten Lcbcnsäußerungen der protestantischen La»' deskirchen ausspricht. Aber sie verhält sich zu dem großen Rückschlag, welche« die Geschichte der katholischen Kirche darstellt, nur wie eine nach dem Gesetze der Trägheit erfolgende Fort- und Nachwirkung eines anders woher kommende« Impulses. Dort die ins Große gehende Entfaltung eines Kirchenthums, welches bald vor keiner Consequenz der mittelalterlichen Theorie und Praxis mehr zw rückschreckt; hier das Schauspiel einer oft recht kleinlichen Kirchenthümelei, dabei es sich meist nur um die Herrschaft einzelner, von Landesfürstcn und Regicrunge« begünstigter theologischen Coterien handelt, das Ziel aber in der Wiederhersteb lung desjenigen religiösen Bewußtseins, wie cs im siebcnzehnien Jahrhundert, in Deutschlands traurigster Zeit, gestaltet war, nieder genug gesteckt ist. S« fährt jetzt nicht gerade im Schlepptau der großen jesuitischen Reaction, aber doch in dem durch sie geschaffenen Fahrwasser das mit seinem alterthümlichen Gc' flagge wieder aufgeputzte, auch nothdürftig restaurirte lutherische Kirchenschi« einher, welchem eine lange Reihe von Jahren hindurch dieselben Winde günstig in die Segel bliesen, welche auch den Siegeslauf der ultramontanen Bestrebung«" bedingt hatten. Wo daher diese Winde umzuschlagcn drohen, da fühlen bei allem relativen Gegensätze sofort beide Lager bedroht. Für die protestantische Theologie und confessionelle Kirchlichkeit aber stellt sich die Versuchung ein, fib die eigene, auf schwächlicheren Grundlagen erbaute Existenz einen Rückhalt »« dem älteren Mauerwerk der Schwesterkirche zu suchen, welches dem kleinere« Anbau z Wohnun Luthar der katho tholicism schon im von der tische Ree nische St, tische Erb ganz der Preußen sondern r im Gegen des in dei bald meh ultramow Geist der theilte. 2 nannten ( ohnehin c Verbünde Wisfcnfäp wahrer B bcnsansich der Geist feine Flar. ihrer fruä gemeinsan rung und jenes, un lende Froi der rechts« fäglichen <! Bund zwi Hauptärgc Die zu gedenki Verlegens redlichsten mochten, c