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Hl. Gründung des Königreichs Italien. 809 rung im südlichen Tirol und jenseit der Adria sollte in den Rcichsverband aus genommen werden. Mit ungarischen Emigranten wurde „BlutSfrcundschaft" geschlossen. Kossuth's Hoffnungen lebten von Neuem auf. Bald gingen die Wogen der Bewegung so hoch, daß die Regierung, welche keineswegs gesonnen war in kriegerische Action zu treten, einen festen Damm dagegen aufrichtcn mußte. Es wurden in der Gegend von Bergamo und Brescia Verhaftungen Vorgenomnien und einige Zusammenrottungen durch Militär zersprengt. Unter den Verhafteten befanden sich auch Freunde und Begleiter Garibaldi's, der gleichfalls von dem revolutionären Schwindel ergriffen worden war. „Es war ein Unglück für Italien, daß dieser General keine organische Sphäre der Thätig- keit innerhalb des neuen Staatswesens sand. Ausgezeichnet durch maunichfal- tige Eigenschaften des Charakters, war er es nicht ebenso durch politischen Ver stand. Obgleich dem König persönlich zugethan und aufrichtig ergeben, ließ er sich fortwährend von den Männern der Actionspartci leiten und wollte fort und fort mit revolutionären Mitteln wirken, auch nachdem die Zeit für diese Mittel vorbei war". Garibaldi beschloß den Waffcngang, den er vor zwei Jahren Wider Neapel gerichtet, nunmehr gegen Rom zu kehren. Im Juni segelte er von Juni is«2. Genua nach Palermo, wo auf seinen Ruf bald bewaffnete Freiwillige unter seine Fahne eilten, um die Fremdherrschaft von Italien abzuschütteln und dem Reiche die natürliche Hauptstadt zu gewinnen. Die thatendürstende Jugend schloß sich ihm um so eifriger an, da die Actionspartei die Meinung zu ver breiten gewußt, als sei die Regierung insgeheim mit dem Unternehmen einver standen und werde dem General nichts in den Weg legen, eine Ansicht, die er vielleicht selbst gehegt haben mag, und die auch im Ausland Glauben fand. Gerade darum mußte die Regierung um so entschiedener auftreten. Hatte doch Napoleon gedroht, er werde selbst Neapel besetzen lasten, wenn die Turiner Re gierung die revolutionäre Bewegung nicht Niederschlage. Eine energische Pro klamation des Königs vom 8. August sprach unumwunden aus, „daß derjenige nicht der Fahne Italiens folge, der die gesetzlichen Schranken durchbreche und die Freiheit nnd Sicherheit des Vaterlandes gefährde, indem er sich zum Herrn seiner Geschicke aufwcrfe", und warnte alle Italiener, sich an den Handlungen strasbaren Ungestüms und unbesonnener Agitationen zu bethciligen. In ähn- ! lichem Sinne sprach sich das Parlament aus. Garibaldi lieh sich indessen von seinem Vorhaben nicht abbringen. Als die Besatzung von Messina ihm den Weg verlegte, bog er nach Catania ab, wo er sich mit etwa zweitausend Frei willigen einschisste, um „in Rom als Sieger einzuzichen oder unter seinen Mauern zu sterben". In fieberhafter Aufregung blickte Italien, sa ganz Europa nach dem Süden, wo der volksthümliche Held die so ost betretene Kriegslaus- l bahn von Neuem begann. Am 24. August landete er zu Melito und rückte sofort, da er das wohlvertheidigte Reggio nicht anzugrciseu wagte, in die cala- brischen Berge. Aber sein Laus war bald zu Ende. General Lialdini schickte Der cvt' g AM Gem § wu^ traf^ lalisn^ in nei^ folg' ci-h°"1 -r >7' th--^ ! er Fr" ws nu