804 v. Von Errichtung des zweiten franz. Kaiserth umS u die Besatzung von Gaeta muthigen Widerstand. Der preußische „Junker SäB" penbach" vermittelte die Verbindung mit den ficilischcn Besatzungstruppcn, indkil er auf dem Kriegsdampfcr Loreley Depesche« nach Messina an den taps"' bourbonischen Commaudantcn Fergola beförderte, eine schwächliche Episode unzeitgemäßer Ritterlichkeit in dem großartigen geschichtliche» Wcltdrama. poleon suchte den Verdacht von sich abzuwälzeu, als sei er mit der Eroberung Politik des Königs von Sardinien einverstanden; deshalb rief er nicht nur, die meisten übrigen Mächte, England ausgenommen, seinen Gesandten^ Turin ab, sondern er schickte auch eine französische Flotte nach dem tyrrhcms^ Meer, welche den Hafen von Gaeta besetzt hielt und dadurch dem König Möglichkeit gewährte, sich fortwährend mit Lebensmitteln und Kriegsbedarf!' versehen. Die Monarchen von Oesterreich, Preußen und Rußland hielten^ cxibi^oi Zusammenkunft in Warschau; allein zu einer Intervention wie in den W" der heiligen Allianz war die Zcitlage nicht mehr angethan; man sah dem Belag" rungskrieg in Gaeta wie einem Zweikampf zu. Als der Hülfcruf des l>B> bonischeu Königs an die Mächte Europas und seine laute Beschwerde über de" an ihm begangenen Bruch alles Völker- und Fürslenrechts kein bewaffnetes C>"' schreiten zu bewirken vermochte; als seine Verheißungen und Manifeste an Völker beider Sicilieu keine wirksame Erhebung zu seinen Gunsten hcrvorrW- vielmehr die einzelnen reactionärcn Aufstände in den Abruzzen den Charas eines wilden Räuber- und Banditenwesens annahmen; da meinte Napolee" jetzt sei von Seiten des Königs Franz für die Ehre genug geschehen, und rill nachdem er einen Waffenstillstand vermittelt, seine Flotte zurück. Nun dauert der Widerstand noch kurze Zeit fort, bis die Fortschritte der Belagerer, Mang^ an Lebensmitteln und Kriegsmunition, unglückliche Zufälle (Explosionen n^ Typhus), Aussichtslosigkeit auf irgend einen Entsatz, vielleicht auch Berr^ '"soliden König endlich zur Kapitulation zwangen. Am 13. Februar 1861 er auf einem französischen Schiffe Gaeta und begab sich mit seiner Gattin E seinem Gefolge nach Rom, wo er seinen Wohnsitz nahin und zehn Jahre l^ behalten hat, von der Hoffnung getragen, durch eine Gegenrevolution, dieses Agenten und Parteigänger in Neapel nach Kräften und mit seiner UnterstiP"! betrieben, wieder in seine Staaten und Königsrechte eingesetzt zu werden. 12. März, nächsten Monat ergab sich auch die Citadelle von Messina an General Cialis und die kleine Bergfestung CiviteNa. Damit nahm das Königreich beider b licn sein Ende und die Herrschaft der Bourbonen verschwand aus der sW" Halbinsel. Schon am 18. Februar versammelte König Victor Emanuel d" Abgeordneten aller Staaten, die seine Oberhoheit anerkannten, in Turin seinen Thron und legte mit ihrer freudigen Zustimmung sich und seinen rc^ mäßigen Nachfolgern den Titel „König von Italien" bei. (Gesetz vom 17- 1861.) Die Proteste der entthronten Fürsten so wie des Papstes und d" Kaisers von Oesterreich blieben todte Worte.