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800 I). Von Errichtung des zweiten franz. Kaiserthumsm an seine Seite nach Neapel berief, führte ihn wieder de» gemäßigten Unionist zu. Die fremden Mächte hielten sich an de» Grundsatz der NichtintervcM und liehen den Dingen ihren Lanf. Napoleon's Versuch, ein gemeinsames 6«" schreiten Englands und Frankreichs zu bewirken, scheiterte an der Abneign"! Palnicrston's und Russcll's. ^vcimwn Unter diesen Vorgängen stieg die Aufregung des italienischen Volkes j" "rnnim«mu-einer fieberhaften Höhe. Mit dein bevorstehenden Sturz des bonrbonhV Herrscherhauses in Neapel näherte sich die Einigung der ganzen apenninhV Halbinsel unter dem Sccpter Victor Emanuel s immer mehr ihrer Erfüll«^ Die Erklärung Garibaldi's, daß er „vom Quirinal aus" das Königreich Jtal^ in seiner natürlichen Hauptstadt verkündigen wolle, fand eine» Widerhall in da" Herzen des Volkes, der die Entschlossenheit andcutcte, nur um diesen Preis zu beruhigen. Je mehr aber das eigentliche Ziel der nationalen Bewegung!" Tage trat, desto verwickelter wurden die Verhältnisse wegen der schwierigen Roms. Die päpstliche Regierung setzte dem Drängen des französischen Kaism' auf innere Reformen eine unüberwindliche Weigerung entgegen und bedroh jeden Versuch einer Schmälerung des Kirchenstaats zum voraus mit dem W der Kirche. Durch ganz Europa ertönte in den strenggläubigen Kreisens Schmerzensschrei über die Gefahren der Religion, wenn die weltliche Herrscht des Papstes Schaden nehme. Umsonst verlangte die französische Regierung ihren Verhandlungen mit Rom, „daß doch die päpstliche Regierung auS de" religiösen Regionen, mit denen die Frage nichts zu lhun habe, herabstcigen die weltlichen Interessen, um die es sich allein handle, berücksichtigen möge"; dü Vatican blieb bei der alten Taktik, die Interessen seiner weltlichen Herrschaft n" den ewigen, unveränderlichen der Kirche zu identificiren; denn nur auf diel' Weise konnte eine tiefgehende Agitation in Scene gesetzt, konnten die Sympals und Leidenschaften der katholischen Völker erregt werden. Je mehr cs zu Tag' trat, daß Umbrien, die Marken, ja selbst die Stadt Rom mit Ungeduld du" Augenblicke entgegensahen, wo auch ihnen das Loos zu Theil werden würd' frei von der geistliche» Herrschaft „in den Schooß der gemeinsame» italienische Familie ausgenommen zu werden", desto lauter wurde der Hülferuf der lM' montanen, desto kühner erhob der französische Klerus seine Stimme, um d" kaiserliche Regierung zu beschwören, daß sie den heiligen Vater schütze gegen dievm schlingenden Mächte der Hölle, und dieselbe mit ewigen Flüchen zu bedroht wenn sie gemeine Sache mit dem Verderber mache. Ein französisches ultrann^ tanes Blatt forderte zu einem „Kreuzzug" auf wider die satanisch-bösartiges in der Romagna, die Ivie die rebellischen Engel sich wider Gott empöre. 3" ganzen katholischen Christenheit wurden die Gläubigen aufgefordert, dein '' drängten Kirchcnfürsten bcizustehcn, daß er sich seiner Feinde erwehren iE Von den Geringen sammelte man den „Peterspfennig", den Wohlhabend^" machte man die Betheiligung an dem Anlchen und an der Lotterie zur PW'