III. Gründung des Königreichs Italien. 799 - Ü' ec halt-los der nationalen und revolutionären Partei in die Arine warten, wo der Minister des Innern Liberia Romano mit Cavour in geheimer Verbindung stand und Alexander Nunziantc Herzog von Mignano Jägcrbataillonc zur Ver treibung der Bourbonen formirte! Es bedurfte nur der Ankunft Garibaldi's, nin den Kriegsbrand in Helle Flammen zu setzen. Und dieser ließ nicht allzu lange auf sich warten. Sechs Wochen nach der Einnahme von Palermo brach is.s»u der „Diktator", dem sich der Anführer der neapolitanischen Dampffrcgatte Beloce zur Verfügung gestellt hatte, gegen Messina auf, ohne, wie man in Turin erwartete und verlangte, die Annexion der Insel an Sardinien zu ver kündigen. Schon nach drei Tagen wurde General Bosco zur vertragsmäßigen 21. vun. Uebergabe der Festung Milazzo gegen freien Abzug der Besatzung gezwungen ; und kurz darauf schloß der Befehlshaber von Messina einen Waffenstillstand 21. Iui>. unter der Bedingung, daß die Stadt mit Ausnahme der Citadcllc von den nea politanischen Truppen geräumt und die Meerenge frei bleiben sollte. Mit Er staunen schaute Europa auf die raschen Erfolge des Freischaarenführers; aber noch wunderbarer waren die Vorgänge auf dem Festlande. Kaum hatte er, fast im Angesicht der in der Meerenge kreuzenden neapolitanischen Flotte, seine Lan- dnng mit 5900 Mann bewerkstelligt, so übergab die Besatzung von Reggio Stadt und Bnrg unter der Bedingung freien Abzugs. Allenthalben lösten sich 21. A»g. die Truppenkörper auf, die Soldaten liefen auseinander, in den Städten und Provinzen bildeten sich provisorische Regierungen; wie ein Triumphirender durch zog Garibaldi den Süden der Halbinsel, ohne auf Widerstand zu stoßen. Am Ende des Monats war er in Eosenza, am 5. September bereits in Eboli unweit Salerno. Oft eilte er mit wenigen Begleitern seinem Freiwilligcnhccre voran, obwohl die aufgelösten Truppen in größeren und kleineren Abteilungen im Lande mnherschwärmten. Der bloße Name Garibaldi übte auf die Bevölkerung eine zauberhafte Macht aus. Er erschien den Italienern als der Vollstrecker der Rathschläge Gottes, als der Träger einer providcntiellen Mission. Ucber die Hauptstadt wurde der Kriegszustand verhängt und die Bewachung der National- garde übertragen; in der Regierung sprang man von einem Entschlusse zum andern über; am Hofe war alle Haltung und alles Selbstvertrauen verschwunden. Am 6. September verließ Franz II. seine Hauptstadt und zog sich mit den noch treugebliebenen Truppen, etwa 40,000 Mann, hinter die Linie des Bolturno, in die Festungen Gaeta und Capua zurück, und schon am nächsten Tag feinte Garibaldi fast ohne Gefolge unter dem begeisterten Jubelruf der ganzen Bevölkerung seinen Einzug in Neapel. Er bestellte eine provisorische Regierung 7. S-M. aus nationalgesinnten Männern, darunter Romano, Scialoja, Conforti, Pisa- Ei, hielt aber auch hier noch mit der Verkündigung der Annexion an Piemont Mück. Die Führer der radikalen Partei hatten den militärischen Volksmann umstrickt und mit Mißtrauen gegen die Politik Cavour's erfüllt. Erst die An kunft des Marchese Pallavicino, des Märtyrers vom Spielberg, den Garibaldi --- lüg .z