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64 Zwischen zwei Revolutionen. einer Auseinandersetzung, welche zwischen verschiedenen, zuin Theil cntgegcngcsctzlcn, am Ursprungspuukt des Christcnlhums arbeitenden, Factorcn statt hatte, mit jeden« neuen Stück Boden, welchen die Wissenschaft den fanatischen Vcrthcidigcrn der Ucber> licfcrung abgcwann, bestätigt worden ist. Jedenfalls ist cS in Folge des Anstoßes, welcher von der Tübinger Schule ausgcgangen ist und namentlich auch in den Arbeite» von Lipsius, O. Psleidcr er, Overbeck, Holsten,Hausralhu. A. sorb wirkt, gelungen, die Zustände und Entstchungsverhältnissc des Urchristcnthums in ei» wirklich historisches Licht zu stellen und die Gesetze und Methoden der entwickelten Gc' schichtswisscnschaft aus dieses so spröde Gebiet mit Sicherheit und durchschlagende«» Erfolge anzuwcnden. Restau. Aber wenn auch die Ergebnisse dieser Forschungen allmählich in das Gemein' Ideologie, bcwußtscin der Gebildeten übcrgegangcn sind, so fehlte doch viel daran, daß sic in del Theologie selbst Boden gewonnen, ja der Mehrzahl der praktischen Vertreter derselbe» auch nur recht bekannt geworden wären. Dazu war die rückläufige Richtung au! diesem Gebiete viel zu stark geworden. Dieselbe verlief in mehreren, durch den Wärme' grad ihrer Fluthung charakteristisch verschiedenen Epochen. Zuerst wiegen die reine», wenn auch dunkeln Triebe des religiösen Gefühls noch entschieden vor. Dcmsclbc» Drang der Zeit nach lebensvoller Auffassung des religiösen Verhältnisses folgend, welchem auf einem höheren Niveau auch die Theologie Schleicrmachcr's ihr Dasein vcr' dankte, knüpfte man unbefangener als er und unbcirrtcr durch das, von der gleichzei' tigen idealistischen Philosophie ja nicht minder ignorirtc, Dareinreden der Kantianck und Rationalisten einfach an die alte Glaubenswelt an und suchte dieselbe mit der I»' nigkcit des seit den Befreiungskriegen mächtig erwachten religiösen Sinnes und Triebes neu zu beleben. Dies war die Phase des Gcmüthcs und der Phantasie, eines tiefere» Verständnisses auch für eine so lange vcrnachläßigte Seite des Lebens, welcher freilich bald genug die des diplomatischen Lavirens und unaufrichtigen KokcttircnS mit de« Wissenschaft und endlich diejenige des nüchternen juristischen Räsonncmcnts folge» sollten. Typisch für jenen älteren Pietismus, welcher noch an den Quellen der Religio» selbst getrunken hatte, waren der Kirchcnhistoriker August Neander, dec speculatio« Theologe Richard Rothe, der Dogmatiker Isaak Dorner, auch „gläubige" Schristauslcgcc wie Hermann Olshausen und Rudolf Stier, vornehmlich aber der seit 1824 in Halle wirkende und den, bisher rationalistischen CharakÜ« dieser Faeultät umgestaltcnde August Tholuck, dessen phantasicvolle Frömmig' NM—1877. kcit freilich ost eine etwas bedenkliche Verwandtschaft mit modernem Esprit verriet allen mehr oder weniger eng verbunden war die sogenannte Vermittelung^ theologik. thcologic, als deren wissenschaftlich tüchtigste Vertreter Schüler Schlciermacher's gcltc» müssen, wie die Excgcten Friedrich Lücke und Friedrich Bleek; auf dogma»' schein Gebiete vertraten dieselbe Richtung die Begründer der sogenannten positive«'; bekenntnißmüßigcn Union Karl Immanuel Ritz sch und Julius Müller, a»! kirchenhistorischcm Karl Ullmann. Aber mit so vielem Eifer und Geschick dü1< Träger einer, von ihren Gegnern zur Rechten und zur Linken als „Schwcbetheologü' bezeichneten, Richtung auch mit der Wissenschaft Fühlung zu gewinnen und zu erhalte» bestrebt sein mochten, so fehlte cs der ganzen Schule doch je länger desto mehr >«» Widerstandskraft gegen den unwissenschaftlichen Geist der modernen Kirchlichkeit «»^ Rechtgläubigkeit. Wenn die letztere sich anfangs gern an die Häupter der Wisscnsch^ anschloß, um sich durch ihre Autorität bei denen, welche außerhalb der Zunft standr» zu empfehlen, so drehte sich das Vcrhältniß bald um, und die Männer der Sch«'^ sahen sich durch ihre Conncxionen mit dm Männern der Praxis an mehr als ci»^ Orte in der Lage, mit dem Gewichte ihres Namens Unternehmungen unterstützen »» decken z bedeute E Jahren gilt, d< von jed vollstär welche i logie ni vielfach Aber w kennen gcrichte« dem G lichen L scheiden operirci Hardt mühun; anschau thatsäch geneigt ganze f neuerer Radelöl Arbeitsi ausgabi der Wel Väter" thedcr a S tung", Prinzen, des chri« Unterdr rüchtigll bedeute: der Här halten, nach de« loseste a leugnun logie mi Tod in nommer die thec Nur we« sich kraf staaten Wkb