780 v. Von Errichtung des zweiten franz. Kaiserthums re. Despotismus kämpften mit einander um die Herrschaft; und um daS Maß dcS Elends und Unglücks voll zu machen, wurde der Landstrich um Potenza in d» Provinz Basilicata bis nach Salerno hin von einem Erdbeben hcimgesM welches 20,000 Wohnungen zerstörte und gegen 10,000 Mensche» verschüttclr sDeccmber 1857). Der König wagte nicht länger in der Hauptstadt unter dB aufgeregten Volke zu leben; er bezog mit seiner Familie das Schloß Casella, wo er, von zahlreichen Truppen bewacht, nur den nächsten Vertrauten den Z»' gang gestattete. Die Anwesenheit Mazzinis in Genua im Sommer 1857 sleß gerte die Aufregung in der ganzen Halbinsel zu einer fieberhaften Höhe. Wen« auch der Plan des Agitators, sich der günstig gelegenen Seestadt durch eine« Handstreich zu bemächtigen und sie zum Herd der italienischen Revolution z« machen, durch die rasche und energische Unterdrückung des genuesischen Aufstau des von Seiten der sardinischen Regierung vereitelt ward, so gaben sich dochi« Livorno und im Neapolitanischen die Wirkungen in verschiedenen EmpörungM' suchen kund. Eine Anzahl politischer Flüchtlinge fuhr auf dem einer sardinische« Gesellschaft gehörigen Dampfer Cagliari nach der neapolitanischen Insel PoiO wo der Anführer Pisicane die dort bewachten politischen Strafgefangenen befreite und dann mit denselben vereinigt bei Sapri die Fahne der Empörnng aufpflanztc. Aber das Unternehmen schlug fehl. Der Aufstand wurde von den königliche Truppen im Keime unterdrückt, Pisicane und mehrere seiner Gefährten fand«' den Tod, die übrigen wurden den Gerichten überwiesen, das Dampfschiff ns Beschlag belegt, die Mannschaft, darunter zwei englische Maschinisten, in wahrsam genoinmen. Erst im folgenden Jahr erwirkten die Drohungen Sardn niens und Englands die Herausgabe des Schiffes und die Freilassung der frei«' den Gefangenen. Diese Vorgänge führten den König mehr und mehr der abst' lutistischen Partei (Sanfedisten) in die Arnie, die ihn durch fortwährende Gern^ von Verschwörungen zu schrecken und zu den härtesten Maßregeln zu dränge bemüht war. Als er schon auf dem Krankenlager dein Tode eutgcgcnsicchte, be er, um in den Gefängnissen Raum zu schaffen, eine bedeutende Anzahl politische Verhafteten, unter ihnen Poerio, nach Amerika einschiffen. Diese zwangen jet^ unterwegs den Capitän zu einer Landung in Irland, wo sie sich befreiten ns großentheils in die sardinische Armee eintraten. Pi,m°nt und Mittlerweile waren in Oberitalien nach langen Vorbereitungen die Wön """'Vmnfel des Krieges gefallen. Die wachsende Gährung in der Halbinsel machte der sardinischen Regierung, wollte sie nicht durch die Thätigkcit der gehend Vereine in ihrem Einfluß auf die nationale Partei gelähmt und der Lenkung der volksthümlichen Bestrebungen verlustig werden, zur Pflicht, zum Gebot der Selbsterhaltung, mit den Männern des Fortschritts Hand in Hand zu gehe« und das Prinzip der Nationalität und der italienischen Unabhängigkeit E Selbstregierung auf ihre Fahne zu schreiben. Cs kam dabei dein König ch Statten, daß das savoyisch-picmontesische Herrscherhaus die einzige einzeln^