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II. Deutschland und die deutschen Großmächte. 767 Ns waüH - er stoßen, über Apcnrade, Hadcrslcben und Christiansfcld an die Grenze vorrückle und am 18. Februar sogar in Kolbing einzog, der ersten Stadt auf jütischem Boden. Der heftige Sturm, der sich bei der Nachricht von dem neuen „Frevel" der deutschen Großmächte in London erhob, machte in Berlin einigen Eindruck. Man suchte zu entschuldigen und zu beschwichtigen: bald hieß es, Wrangel habe seine Vollmacht überschritten und werde einen Verweis erhalten; bald sollte die Besetzung nur aus strategischen Gründen erfolgt sein, um eine militärische Posi tion zu gewinnen, würde aber nicht weiter ausgedehnt werden; man zeigte sich bereit, auf die von England so eifrig gewünschte Confcrcnz cinzugchcn, voraus gesetzt, daß Dänemark sich entgegenkommend benehme. Noch betroffener und zurückhaltender war man in Wien. Erst als durch die Sendung des Generals Manteuffel nach der Donaustadt die Bismarck-Rcchbergische Politik aufs Neue besestigt worden, das Berliner Cabinet mit der Hofburg sich abermals über ein gemeinsames Vorrücken geeinigt und die nationale Partei im dänischen Rcichs- rath die Annahme der LonfcreNz unter den vorgcschlagcncn Bedingungen hinter trieben hatte, wurde im März beschlossen, mit der Besetzung Jütlands fortzu- sahrcn, thcils um Repressalien zu ergreifen für die Wegnahme deutscher Schiffe, theils als Ersatz für Düppel und die noch zu Schleswig gehörende Insel Alsen. Während Gablenz nach einen, hitzigen Gefechte sich des Ortes Veile bemächtigte und den Feind nach Horsens drängte, rückten die Preußen, nachdem sie durch die Treffen von Gudsöe und Heisckrug die kleine Niederlage gerächt, welche die^A.^ Husaren acht Tage zuvor bei einem Ucberfall erlitten, auf Fridericia los. DieHoffnung, durch ein zweitägiges Bombardement (21.22. März) die stark Ds°K°mrft besesligte Stadt zur Uebergabe zu bringen, ging nicht in Erfüllung-,'man mußte zur Dm-rn« Einschließung schreiten. Mit diesem Unternehmen wurde die österreichische Armee beauftragt, während die Preußen bis auf einen kleinen Theil nach Schleswig ö! . rd^ 's dcB e sich I dil^ idc^ t,v-§ rhk'^ mng>"' dän^ n N" bB^. »»'s nkiu^, N 4?" N für'' sten cehKs o-cr^' Mrnckkehrten, um beiden, beabsichtigten Sturm auf die Feldschanzen von Düppel untzuwirken. Hier war nämlich während dieser Zeit ein scharfer Belagerungs- und Berthcidigungskrieg mehrere Wochen hindurch unter häufigen Vorposten- bchchten fvrtgeführt worden ohne eine entscheidende Wendung. Die Dänen strengten alle Kräfte an, die bei dem Dannewerk verdunkelte Kricgsehre im Tundewitt wieder hcrzustellcn. Sie waren unaufhörlich bemüht, durch neue Vstchigungswerke, künstliche Anstalten, versteckte Kriegslisten die Düppeler Feld- i^nzen zu einem zweiten „Sebastopol" urnzuschaffen und zugleich die feindlichen ^irandstellungen durch den Rolf Krake zu beunruhigen. Die ungünstige Witte rung in der rauhen Jahreszeit, gegen welche die Armcebekleidung und Verpfle- gung der Preußen sich als unzureichend erwies, so daß durch Privatunterstützung uud patriotische Mildthätigkeit nachgeholfen werden mußte, erhöhte die Leiden und Beschwerden des Felddicnstes und mehrte die Zahl der Kranken. Erst gegen ude des Märzmonats, als die Kunde von der kühnen Landung preußischer , Mannschaft auf der Insel Fehmarn, von der die Wcgführung der überraschten ro. M°q.