Volltext Seite (XML)
I. Weltlage. Socialismus. Religion und Kirche. 61 e Weill lllziehl, c nichtt le nach- r". und in den agcndü gt Karl c Frag' 'logisch! uflage» vurden, iinahw! , in del utungs- c abzu- der mit - einzu« m zün- . lichtcr- ' als Lil zen, Lil > Lebeni hcn Ge- hcn und ogctischk )er guü n Rcitll acr Hol' bessert» r gründ- wirkiichl verneint r inan» d scithll ld, Lil eien und in Men- it in ein den Ei' 'enkel, elchrtcn, hon eher trägnißl wgelischi uvorden Es war im Anschluffe an die „Glaubenslehre" von Strauß und thcilwcisc auch mit der bewußten Absicht, seine Halbheiten zu corrigiren. eine Literatur aufgetaucht, welche erst vollends ganze Arbeit zu machen und mit jeglichem Plunder auf dem religiösen wie auf dem politischen Boden aufzuräumen verhieß. Für die Verbreitung dieses Junghcgclischen Radicalismus waren besonders die von Arnold Ruge und Echter meyer hcrausgegebencn, aber bald von der Regierung unterdrückten, „ Hallischcn Jahrbücher-- thätig. Der eigentliche Prophet dieser Jahrbücher aber ist nicht mehr 18»8-M. Strauß, sondern Feuerbach, dessen Ideen über Religion und Christenthum damals«udw,g wie ein längst ersehntes, lösendes Zauberwort, wie eine Offenbarung begrüßt wurden. iM—72. Strauß war noch ausgetreten in der schweren Waffenrüslung eines durch die Zeitphilo- sophic geschulten Idealisten; Feuerbach wirft den veralteten Harnisch, nachdem er ihn unbequem gefunden, ab und geht leicht geschürzt aber um so schlagfertiger in den Kampf. Mitten in dem ausgedörrten Idealismus, in der grauen Metaphysik, darin man sich auch in der radikalen Nachfolgerschaft Hcgel's gefiel, verlieh er dem gleichwohl nicht erstorbenen Hunger nach Wirklichkeit und lebendigem, von keiner Bläffe deS Ab- stractcn angekränkelten Dasein Ausdruck. Der Umschwung, welcher ihn von seinem ursprünglichen Glauben an die Substanz Spinoza's, wie sie bei Hegel jetzt Subjcct ge worden war, zum reinen Humanismus und schließlich Naturalismus führte, ist im Grunde ein ganz einfacher und schnell vollzogener. Ist das Absolute die zum Subjcct werdende Substanz, so ist das Göttliche nicht sowohl im Prinzip des Prozesses, als vielmehr in seinem Resultate anzutreffcn. Ist, wie Strauß lehrte, Gott nicht der per sönliche, sondern der ins Unendliche sich pcrsonisicircnde, ohne Unterlaß persönliche Subjccte aus sich heraussetzende, so kommt der Anspruch Gott zu sein im Grunde nur diesen Letzteren zu. Also der Mensch ist das absolute Wesen selbst. Das Absolute hat seine Wirklichkeit nur in der Menschheit; was man sonst über die Gottheit sagen mag, ist werthlose Abstraction und kann ohne Schaden über Bord geworfen werden. Kühner und radikaler als Strauß, welcher bis dahin immer noch von der Idee gesprochen hatte, welche gleichsam über der Geschichte als ihr leitender Gedanke schwebt, machte Feuerbach dem Reden von reiner Idee, Ansichscin und Fürfichsein, absolutem Prozeß, Selbstbewcgung des Begriffes u. s. w. ein Ende; er wies den illusorischen Charakter dieser Logik und Metaphysik nach, welche nur auf Verselbständigung von schemenhaften Abstractioncn beruht, die als solche keine Existenz haben. Anstatt dieser krankhaften Doppelseherei, wie die Gelchrtenbrille der Philosophie sie erzeugt, fordert er Augen, welche sehen können was wirklich ist. Das ist aber der Mensch mit seiner ganzen Natur und Geschichte, nicht blos der Denker, sondern der ganze Mensch, nicht blos Vernunft, sondern auch Wille und Herz, nicht bloS der geistige, sondern auch der sinnliche Mensch. Das Denken, hinter welchem bei Hegel auch die Persönlichkeit selbst zurückgctreten mar, erscheint bei Feuerbach nur noch als eine Function des Menschen, welcher andere, darin der Mensch sein eigenes Wesen nicht minder kräftig empfindet, zur Seite gehen. Damit sind die Attribute des ehemaligen Absoluten einfach auf das Selbst- und Vollgefühl des sinnlich kräftigen, die Welt mit ihrem Willen bemeisternden und im Genuß aneig- ncnden Menschen übergcgangcn. Was diesem, ganz auf sich selbst gestellten, Menschen noch die Religion sein solle, wäre in der That nicht abzusehen, und Feuerbach unter nahm es daher, seine Nation von ihrem Wahn zu erlösen. So namentlich in seinen beiden Hauptschriften vom „Wesen des Christcnthums" (1841) und vom „Wesen der Religion-- (1845). Anstatt einfach an sich selbst zu glauben, steigert der Mensch phantastisch das eigene Wesen ins Unendliche, stellt cs sich als Gott gegenüber und er wartet als Gegenleistung für die Knechtsdienste, die er seinem Gott erweist, von ihm Hülfe und Rettung, Gnade und Seligkeit. Somit wäre die Religion nichts als die