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60 Zwischen zwei Revolutionen. „Tie subjektive Kritik dcS Einzelnen ist ein Brunnenrohr, das jeder Knabe eine Weib zuhaltcn kann: die Kritik, wie sic im Laufe der Jahrhunderte sich objecti» vollzieht, stürzt wie ein brausender Strom heran, gegen den alle Schleußcn und Dämme nichts vermögen". Stiiü um e.>s Es liegt uns nun noch ob, den Wirkungen beider Werke auf die Theologie nach- zugehcn, d. h. den historisch-kritischen Prozeß, weicher sich an das „Leben Jesu", und den dogmatisch-philosophischen, welcher sich an die „Glaubenslehre" anschloß, in des Hauptstadicn seiner Entwickelung anzudeutcn. Entscheidender und durchschlagender war immerhin der Erfolg des ersten Buches. „Ein elektrischer Schlag — sagt Karl Schwarz — durchzuckte die ganze deutsche Theologie. Seit den Wolfenbüttler Frag' menten und den Streitschriften ihres berühmten Herausgebers war die theologische Welt nicht in ähnliche Aufregung verseht worden. Richt nur die vier starken Auflage» des Lebens Jesu, die seit dem ersten Erscheinen binnen fünf Jahren nöthig wurden, noch mehr die ungeheure Zahl der Gegenschriften beweist die Erregung und ThcilnalM von allen Seiten. Denn diese Gegenschriften bilden eine eigene starke Literatur, in der kaum Ein theologischer Name von einiger Bedeutung fehlt und in der viele bcdeutungS- lose Pastoren aus allen Gegenden Deutschlands sich hcrbeidrängcn, ihre Stimme abzu' geben, die Löschcimer ihres Wissens zuzutragen bei dem Ungeheuern Brand, der wir den geschichtlichen Grundlagen des Christenthums sie selbst und ihre Dorfkirche einzu' äschern droht". Das Gleichniß trifft zu; denn in der That glich das „Leben Jesu" einem zün denden Funken, durch welchen der schon lange zusammcngehäufte Brennstoff in lichter- lohe Flammen gerieth. Zur Rettung erschienen auf dem Platze sowohl die alte als dir neue Orthodoxie, die frommen Anhänger Hegcl's und die positiven Philosophen, dir Vermittelungs- und die Pectoraltheologen; eine Fluth von Darstellungen des Lebeni Jesu, dann auch des apostolischen Zeitalters und überhaupt der neutestamentlichen Gc- schichte folgte in den nächsten Jahrzehnten, zumal da man sich bei dem staatlichen uni kirchlichen Regiment in der Regel nicht bester empfehlen konnte als durch apologetisch-' Leistungen auf solchem Gebiete. Auch bei mangelnden Kräften rechtfertigte der gu>r Wille, und so ist das „Leben Jesu" zum Steigbügel geworden, welches einem Reite- nach dem andern in den Sattel half. Auch der nachher so einflußreiche Berliner Hol- prediger Wilhelm Hoffmann verdiente sich hier Sporen. Aber selbst die bessere» Gegenschriften, wie von Neander oder Ullmann, versäumten es, durch ein gründ liches Eingehen auf die literarhistorische und kritische Seite an der Frage die wirklich- Schwache des Buches zu berühren. „Der Eine bejaht die Quellen, der Andere verneig 1838.sie, aber untersucht hat sic Keiner". Erst das Buch von Christian Herman» Weiße ging in dieser Beziehung mit Erfolg auf Entdeckungsreisen aus, und seM ist, namentlich auch durch das Eingreifen des Orientalisten Heinrich Ewald, dü Evangcliensrage in den lichtesten Vordergrund der theologischen Forschung getreten und mit steigender Gründlichkeit und Genauigkeit behandelt worden. Als daher ein Men schenalter nach dem ersten „Leben Jesu" von Strauß die ganze Angelegenheit in ei» i8«4. neues Stadium der Entwickelung trat in Folge der neuen Bearbeitungen desselben Ge genstandes von Strauß selbst, gleichzeitig aber auch von Renan, Schenke^ Weizsäcker und einer Reihe anderer, unter sich weit auseinandergehcnder Gelehrt» Theodor Kmn unter welchen Keim eine besonders ehrenvolle Stellung einnimmt, war es schon ehe- ' möglich, die Debatte in Bahnen zu lenken, welche das Ziel bestimmter Erträgnis theils schon erkennen, theils wenigstens ahnen ließen. Mittlerweile war freilich aus dem einen Anhaltspunkt, welchen die evangelish Geschichte dacgebotcn hatte, eine ganze Sturmlinie von weitester Ausdehnung geword» Es war bewußte erst voll wie aus Jüngste« mcpcr Jahrbin Strauß wie ein Strauß sophic x unbeqm Kampf, man siel nicht er- stractcn ursprün worden Grunde werdend viclmch sönliche Subject diesen L seine W ist werv und ra' hatte, i Feucrbo Selbstb dieser L Abstrac Doppel' welche s und Ge sondern Das D> erscheint der Me sind die des sink ncnden noch du nahm e beiden l Religiw Phantaj wartet Hülfe u