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ms I!. chsrch IcichM : ReM h mil i> bte ciB itcn ' RciP ssclbe «> ründB! ^ebeM Eifrigi> il zu bl' schaff» affung-' VeB W muii dd rtc ni^ irstiichi- ute, das ts abf icr Aeit ortiell^ ' Goß-i ß gtz-« und U"'^ n Allll" uiter dl> an, b« ' Stirßl nter b>'" e i» d>< wn assirBi' Unre^ g", 850 ß II. Deutschland und die deutschen Großmächte. 747 feststellte, nicht zur dollen Anwendung kam: so wurde doch so lange geändert, gestrichen und gedeutet, bis das ganze Staatsgrundgcseh zn einer farblosen, matten Ncchtsurknnde zusammenschrumpfte, deren verschwommene vieldeutige Ausdrücke zu gezwungenen Auslegungen reichen Anhalt boten. Durch dcu Ein tritt Räumer s als Cultnsministcr erhielt die strenggläubige Richtung, durch die Übertragung der inneren Angelegenheiten an den Minister Westphalen das Restaurationsbcstreben der grundbesitzendcn Adelspartei einen starken Rückhalt. Ueber dem Suchen nach Heilmitteln gegen den „verderblichen Geist des Um- sturzes" wurde der Ausbau der Verfassung gehemmt und die nothwendigen Eon- sequenzcn des constitutioncllen Systems umgangen oder verletzt, wurden die Gesctzesreformcn der vorhergehenden Jahre außer Wirkung gesetzt und die ständi schen Privilegien wieder hergestellt, wurde die Willkür des Beamtenthums und die hierarchische Macht der Kirche auf neuen Grnndlagen anfgcrichtet. Die Hof- und Junkcrpartei trat zu dem Zaren Nicolaus, dem „Hort der conservativcn Interessen" in freiwillige Dienstbarkeit und holte ihre Parole im russischen Botschaftshotel. Als Kaiser Nicolaus im März 1852 nach Berlin kam, sprach mau in den Hofkreisen mit höchster Befriedigung davon, „die Kammern seien vorzeitig geschlossen worden, weil Se. Majestät cs mit ihrer Würde unvereinbar gehalten hätten, eine von constitutionellcn Gräueln befleckte Stadt zu betreten". 3n Preußen gab es eine zahl- und einflußreiche Partei, liest man in der Schrift „Berlin und Petersburg", welche den Zareucultus gewerbmäßig betrieb und in dem russischen Absolutismus die mächtigste Stütze der gottgewollten Staatsordnung sah. In Petersburger und Moskauischen Blättern sprach man von dem „russischen Paschalik Berlin" und behandelte die preußische Regierung als blo^e Dependenz von Ruhland. Nur in Einer Frage verfolgte Preußen eine glückliche und volksthümliche Politik, Pmijiknr in der Erweiterung und Neubildung des Zollvereins. Oesterreich empfand es mit Ver- druß, daß Preußen durch die Zollverträge mit den meisten Bundesstaaten eine feste und P°E überwiegende Stellung in Deutschland besitze. Um dasselbe auch auf diesem Gebiete zu überflügeln, suchte cs mit Hülse einiger süddeutschen Regierungen in den Zollverein ausgenommen zn werden. Da brachte Preußen durch geheime Unterhandlungen eine Handelseinigung mit Hannover unter Gewährung eines Präcipuums aus den Eingangs- 7. Scptbr. Men zuwege, der auch bald die übrigen Glieder des im Jahre 1834 als Gegensatz zum preußischen Zollverein gestifteten „Steuervercins" (Oldenburg, Braunschweig, Lippe- Schaumburg) beitraten. Dieses einseitige Abkommen erregte in Süddeutschland Un zufriedenheit; man legte Preußen die Absicht unter, die nationale Handelsschöpfung ganz zu zerstören. Daher fanden die Vorschläge Oesterreichs, das kurz zuvor seine Binnenzölle aufgehoben und den Grenzzolltaris dem der Vcreinsstaatcn nahe gebracht hatte, in den Zollverein cinzutreten, manche Gönner. Im Lause des Jahres 1852 wurden in Wien und Darmstadt Zollconfcrcnzcn abgehalten, welche wenigstens die Folge hatten, daß eine Anzahl Staaten (Baiern, Sachsen, Würtemberg, die drei Hessen, Nassau) sich verpflichteten, nach Kräften für die Zollcinigung mit Oesterreich zu wirken und in die Wiedcraufrichtung dcS zu Ende gehenden deutsch-preußischen Zoll verbandes nur unter der Bedingung zu willigen, daß derselbe auch auf Oesterreich aus-