746 14. Von Errichtung des zweiten franz. Kaiserthums u zwiefache Gesammtrcpräsclitation in dein engeren und weiteren Rcichsnch also daß jener nur für die dcutsch-slavischcn Länder der Träger der ReuW sein, dieser durch den Beitritt der ungarischen Vertreter das vollständige ZW Parlament darstcllen sollte. Das ganze Verfaffungswcrk wurzelte jedoch mu^ Deutsch-Oesterreich; die slavische und magyarische Bevölkerung widerstrebte M" Einrichtung, welche dem deutschen Elemente das Uebcrgewicht zu erhalten »kc zu verschaffen drohte. Aber wie unvollkommen immer das Institut des Reich' raths zur Ausführung gebracht werden konnte, dennoch wurde durch dasselbe^ wichtiger Schritt zur Entwickelung des öffentlichen Geistes und zur Begründ eines Rechts- und Versassungsstaatcs gethan. Die Finanzlage wurde gebest die Valuta hob sich, und das Abgeordnetenhaus in Wien war aufs Eifrig bemüht, die Regierung zur Minderung des Dcficils durch Sparsamkeit zu wegen und eine feste Grundlage für eine gesunde Staatshaushaltung zu schaß" f>. Preußen. Verfassung 1. Friedrich Wilhelm'« IV. letzte Regierungsjahre. In Preußen begann die Zeit der Reaction nicht mit einem Verfassung aus den Worten und Reden, mit denen er seinen Eid begleitete, konnte man^ Widcrwilligkeit seiner innersten Denkweise erkennen. „Der König feierte ui- den Geburtstag einer neuen Freiheit, sondern die Grablegung der fürsE Willkür in der Hoffnung ihrer Auferstehung"; und wenn er gleich betonte, die Verfassung aus freier Entschließung hervorgegangen, daß ihm nichts aV trotzt worden sei, so sah er doch in dein ganzen Werk das Ergebniß einer bewegung, die in seiner Erinnerung als Inbegriff aller Frevelhaftigkeit fortb' Dieser Widerwillen gegen die Verfassung, die seine freie, von der Gnade G»tß hcrgeleitete Königsgewalt in gesetzliche Schranken bannte, und der Haß ßg deren Urheber durchzog die ganze Regierung Friedrich Wilhclm's IV. und u» die Quelle und Triebfeder der inneren Politik. Wenn er auch nicht in M den Eingebungen der „kleinen aber mächtigen Partei" folgte, welche unters Leitung von Stahl, Gerlach, Wagener und Genossen in ihrem Organ, Neuen preußischen Zeitung, gewöhnlich von dein Landwehrkrenz auf der Stu"' „Kreuzzeitung" genannt, das öffentliche Leben in Staat und Kirche unter Fittiche einer schroffen Reaction zu stellen und die Leitung der Dinge in^ Hände der Feudalen zu bringen bemüht war; wenn auch der Wink, den Staatssophisten bald nach dem königlichen Schwnr gaben, „daß eine Cassis der gesanimten Vcrfassungsurkunde durch Cabinetsbefehl ein geringeres sein würde, als die Ablösung feudaler Grundlasten gegen Entschädigung", das Gesetz über die gutsherrlich-bäucrlichen Verhältnisse vom 2. März 1850"' und feudale. - , r Opposition, bruch, sondern mit der Beeidigung der mit den Ständen vereinbarten Ml sungsurkunde durch König Friedrich Wilhelm IV. am 6. Februar 1850.