726 1). Von Errichtung des zweiten franz. Kaiscrthums u. Lcbcnskrcisen den Anforderungen der Zeit und den Wünschen der FortschriNsM Rechnung getragen. In Badcn, wo ein huniancr Fürst der Rcactionsbcwcg»»! frühzeitig Einhalt gebot, und in allen Gebieten des öffentlichen Lebens Reu»' schuf zur freien Entfaltung aller Kräfte und Geislcsrichtungcn innerhalb des Ee setzcs und der Verfassung, wurde bald wieder iu die constilutioncUcn Bahnen ei»' gelenkt, welche von jeher der Ruhm des Landes gewesen waren. Auch'' ML-, iss?. Würteinberg trat seit der Kündigung des Concordats mit dem päpstlichen ein friedlicheres Verhältniß zwischen Regierung und Landständen ein, und n>^ 1-21. Ium gleich der bejahrte König Wilhelm bis zu seinem Tode und sein Nachfolger Kari ' " seit Juli 1846 mit der russischen Großfürstin Olga vermählt, bei allen Versus einer deutschen Bundcsrcform sich mißtrauisch und widerstrebend verhielten, zeigte doch das Land für alle deutschen Angelegenheiten ein warmes Interesse. Sachsen dagegen, wo im Jahre 1854 dem auf einer Reise in Tirol durch e»^ s. A»g. 1851. Wagensturz verunglückten König Friedrich August II. sein Bruder Johann fol^r wußte der staatsklugc Minister v. Beust durch die Herstellung einer veralt Wahlordnung sich so gefügige Landstände zu schaffen, daß die Regierung, namhaften Widerstand zu erfahren, in die reaktionäre und strengkirchliche M mung cintreten konnte. Dieselbe Reactionspolitik verfolgte man in Hesse"' Darmstadt, wo der Minister Dalwigk, in allen Beziehungen zwischen und Kirche ein treuer Bundesgenosse und Schildträger des Bischofs Kctteler Mainz, das System der monarchischen Uniformität und der polizeilichen Uel'e" wachung bis an die Grenzlinie des Lächerlichen trieb und durch ein neues WaU setz bewirkte, daß man die Volksvertretung als „Beamtcnkammer" bezeichnend»^ MM-»»/ Aber durch wie viele dunkle Gänge, über wie viele unerfreuliche Wi»^ ' g-Ms. landschaften die deutsche Geschichte der jüngsten Vergangenheit hinführen viele bedeutende Errungenschaften sind dennoch in die Gegenwart gerettet word" und schritten einer weiteren Entwickelung siegesfroh entgegen. Zu diesen^ rungcnschaftcn darf in erster Linie gerechnet werden: das klare NationalbcwE' sein, das im Kampfe mit dem engen Stammesgeist und dem kirchlichen sionshader immer mehr Boden gewann und dem deutschen Namen auch Außen Achtung zu verschaffen bestrebt war. War demselben auch im öffentE Leben wenig Raum zur Entfaltung geboten, so trat cs bei andern Ber»»^ sungcn, wo es sich nur immer regen durfte, um so kräftiger hervor. künftigen Geschlechter werden sich erzählen, wie am 10. November des 1859 das deutsche Volk in der Gcdächtnißfeier an seinen großen natio^" Dichter Schiller zugleich dem Gefühle der Verwandtschaft und Zusammen Hörigkeit auf dem Gebiete edler Geistesfreihcit und Humanität Ansdruck gcg^"' wie die fünfzigjährige Gedenkfeier des 18. October im Jahre 1863 dcu l^ Entschluß des deutschen Volkes aller Stämme an den Tag legte, nie wieder Schmach eines Rheinbundes über sich ergehen zu lassen. Wer erinnert sich des lauten Unwillens und der glühenden Proteste aus allen Gauen, als