718 v. Von Errichtung des zweiten franz. KaiscrthumS rc der Moskauer Slavophilcnpartei, das entscheidende Wort führten, nahm ei« Umgestaltung der agrarischen Einrichtungen und der Vcrwaltnng Polens in A- griff, „welche darauf abzicltc, die als politisch unverbesserlich erkannten Klasse Adel und Geistlichkeit, aus ihrer geschichtlichen Stellung und ihrem Besitzt verdrängen und die russische Herrschaft über das „Wcichselland" auf die SyM» thien des plötzlich zum Eigenthümcr gemachten polnischen Bauernstandesi" gründen." Man müsse, äußerte sich der brutale Tschcrkaöki, iu Polen das teincrthum entwurzeln und durch eine wahrhaft slavische Eivilisation ersetzt Während die ländliche Bevölkerung durch Aufhebung des Frohndicnstcs und Ver leihung des Eigenthumsrcchts auf die bisher in Zins oder Erbpacht besessen n DA,. Grundstücke fester an Rußland gefesselt ward, verbot ein Ukas Personen polnM Herkunft in den westlichen Gouvernements Güter zu erwerben, und zwangt polnischen Edellcute, deren Güter in Folge der Jnsurrection mit Beschlag lM waren, diese innerhalb zweier Jahre an Personen nichtpolnischcr Abkunft verkaufen oder gegen Güter im Innern Rußlands zu vertauschen. Zugleich nE den viele Polen geringerer Stände zur Auswanderung in rein russische Gouvel' neinents bewogen und an ihrer Stelle russische und deutsche Colonisten augesie^ Die höheren Aemter kamen in die Hände von Nationalrussen, in den vbc^ Regierungsbehörden wurde die polnische Sprache durch die russische ersetzt, Verwandlung der Warschauer Hochschule in eine russische Universität augcbah^ in den höheren Lehranstalten die russische Sprache eingeführt. In Wilna erricht General Murawieff, ein Mann von rücksichtsloser Energie und aristokratisch' absolutistischer Gesinnung, ein eisernes Regiment, das ganz Litthauen in Scheck hielt. Einige Hundert kleine Städte wurden zu Dörfern „dcgradirt." Kirchlich- Im eigentlichen Polen verfolgte seitdem die russische Regierung den W' un^AlÄi" einerseits in dem Bauernstand sich eine Generation zu erziehen, die den D»"' für ihre Freiheit und Rechtsstellung durch Anhänglichkeit und Treue abtrag"- werde, andererseits durch rücksichtslose Strenge gegen alle widerstrebenden mente im Adel und bei der Geistlichkeit die Wiederkehr unzeitgemäßer „TrälB' reien" zu verhindern. Die katholischen Klöster, welche nicht die vorschrR mäßige Zahl von Mönchen besaßen oder der Thcilnahme an der JnsurreB" No°br. is«4. beschuldigt waren, wurden aufgehoben, im Ganzen über hundert. Durch 26. N-Vbr. kaiserlichen Ukas vom 26. November 1865, welcher das Kirchengut säeulaD' ' und unter die Verwaltung des Staats stellte und den gesammtcu Klerus^ feste Besoldungen anwics, wurde die bisherige Unabhängigkeit der katho^' scheu Kirche und Geistlichkeit gebrochen. Die Einsprache des Papstes diese und andere harte Maßregeln, die den polnischen Klerus tief ins trafen, führte zu bitteren Auseinandersetzungen zwischen Rom und St. Pc^-' bürg, welche endlich die Aufhebung des Concordats von 1847 und den AbbBi aller diplomatischen Verbindungen zur Folge hatte«. Nun konnte die natio^ russische Partei die Bekehrungen zur „orthodoxen" Kirche um so ungehinderter"