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I. Dic Wcstmächte und Rußland. 717 dm Strang oder durch Pulver und Mn gefordert, ehe wieder, Mr ehemals ver- lündigt werden konnte'. „Du Rnhe herrscht 'm Warschau ä Aber ans der Ber- gangenheit haben die Mächtigen des Tages die Lehre gesch'opst, daß eineRraetion nicht geeignet sei, einen dauernden Frieden zu begründen, daß zur Heilung der Wunden Kriegsrecht, Belagerungszustand und dic Schrecken eines starren Despo- Rolle eines Schiedsrichters Metallen wäre. Da bald nachher der Tod des Königs von Dänemark die Blicke Europa's ^M^, nach einer andern Seite lenkte, so konnte Rußland in der Unterdrückung der pol- Nischen Jnsnrrection ohne alle Einmischung von Außen sortschrcitcn, insbesondere als eine Zusammenkunft des Zaren mit dem Kaiser von Oesterreich in Kissingen und mit dem König von Preußen in Karlsbad bei den Wcstmächtcn Besorgnisse wegen etwaiger Erneuerung der heiligen Allianz erregte. Bald war der Wider stand gebrochen, dic Thätigkcit der Rationalregierung unterdrückt, die Stimme , der Patrioten verstummt. Ter Oberst Traugut aus der Gegend von Grodno, trsmns nicht die zweckmäßigen Mittel seien. Darnm zog anch Kaiser Alexander - die früher dargedotrnen Reformen nicht zurück, suchte aber zugieich dur i lm- schneidende Maßregeln die pvlmfche Rationalität zu zersetzen und das polniz V katholische Kirchen- und Schulwesen einzuengen und zu unterdindeu. Ein Or- gamsatwns-Evmite, der weichem Miizntm und der Fürst Tscherkaski, das Haupt -F ein Mann von Muth und Entschlossenheit, der einst mit Auszeichnung in Se- bastopol gesochten, dann aber als Agent der Ezartoryski'schen Emigration an die Spitze der Revolutionsregierung getreten war, wurde verhaftet und mit mehreren seiner Gefährten durch den Strang hingerichtet. Dasselbe Loos tras auch einige Wochen später den „Ttadthauptmann" Waszkowski. Andere Häupter entkamen über die Grenze. Gar manches edle Opfer hatte der Krieg in Heid und Waid, gar manches die russische Strafgerechtigkeit durch Abführung nach Sibirien, durch o bestimmte Zurückweisung des Petersburger Cabiuets coustatirt und demselben alle Verantwortlichkeit für dic möglichen Folgen aufgcbürdet, erklärte er bei Er öffnung des gesetzgebenden Körpers, daß dic Verträge von 1815 aufgchört hätten zu eristiren und daß durch einen Congrcß, auf welchem alle europäischen Mächte zu einem obersten Schiedsgerichte sich vereinigten, ein neuer Zustand der Dinge geschaffen werden sollte, in welchem das wohlverstandene Interesse der Herrscher und der Völker zusammenträfe. Dieser Weg führe durch Versöhnung und Frie den zum Fortschritt, während hartnäckiges Festhalten an einer überwundenen Vergangenheit früher oder später zu einem verhängnißvollen Kriege führen würde. Es wurde oben fS. 669) bemerkt, daß der Vorschlag eines europäischen Con- grcsses, zu dem Napoleon sofort Einladungen an alle Höfe ergehen ließ, haupt sächlich ander Weigerung Englands scheiterte, und daß dadurch eine merkliche Spannung zwischen London und Paris hcrbeigeführt ward. Aber auch die übrigen Regierungen hatten nnr mit Vorbehalt ihren Beitritt zu der Idee eines europäischen Fürstenrathes erklärt, auf welchen: dem französischen Kaiser die oc Ke- > cW^ rreiH.s F ,»,s gch-^.