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716 I). Von Errichtung des zweiten franz. Kaiscrthums m der revolutionären Regierung nicht zu Wille» war, lief Gefahr vom gclM Dolch ihrer Agenten erreicht zu werden. „Cs war von beiden Seiten ein auf Leben und Tod, doch mit dem Unterschied, daß die Mittel der ruE Regierung ungleich nachhaltiger waren, als die der Revolution, sobald dieses ihre eigenen Kräfte beschränkt bleiben sollte." Wie konnte die polnische Inst"? tion, der eine strenge Grenzwache auf preußischem und österreichischem 6?' jede Zufuhr an Waffen, Kriegsbedarf und Mannschaft abschnitt und die ll? lichc Bevölkerung jede Unterstützung versagte, auf die Dauer einer Macht wi? stehen, welche die Hauptstadt und das ganze Land in Bclagcrungszustand st? welche immer neue Heere cinrüFcn ließ, welche in Litthaucn nnd wo sich st" polnische Sympathien regten, den gutshcrrlichcn Adel durch die Freilassung? Bauern schreckte und seine künftige Entschädigung vom Belieben der Regst? abhängig machte? D'-Cm. Unter solchen Umständen war die Bewältigung des polnischen Aust»? " nur eine Frage der Zeit. Wenn auch an verschiedenen Orten der kleines noch lange fortdauertc, wenn auch noch häufig blutige Zusammentreffen zu'is^ russischen Kriegsmannschaften und Jnsurgcntcnschaaren stattfandcn; so war? schon im Juli das Petersburger Cabinct des baldigen Sieges so gewiß, da? jede weitere Einmischung der Wiener Vertragsmächte ablchnte, die Angelegt? Polens für eine nur die Thcilungsmächtc betreffende Sache erklärte und dc" ? Frankreich und England vorgcschlagcnen Waffenstillstand behufs der Abhalt? von Couferenzen als mit der Würde des Kaisers unverträglich zurückwics. wie sehr der russischen Regierung eine rasche Unterdrückung der rcvolutio"? Bewegung am Herzen lag, bewies sie dadurch, daß sie um dieselbe Zeits' Markgrafen Wielopolski entließ oder in Urlaub schickte nnd den General v. BE einen energischen Mann von militärischer Strenge und Festigkeit, der durE' fcnder Verfahren konnte, an die Spitze der Regierung in Warschau stellte. D? wurde die Sache auf einen Punkt geführt, wo den drei Mächten nur die^ blieb, die russische Regierung ruhig gewähren zu lassen, ohne sich weiter!"? polnische Frage zu bekümmern, oder das Schwert zu ziehen. Oesterreich, ? die schiefe Stellung schon längst unbehaglich gewesen, ergriff die Gelegenheit Rückzugs mit beiden Händen; England, das sich nicht zum zweitenmal "' Frankreich zu einem russischen Krieg verbinden wollte, folgte bald dem Beisl? Die preußische Regierung hatte von Anfang an zu Rußland gestanden, öl'? in späteren Jahren, als das gute Einvernehmen zwischen Berlin und Peter»'? im Schwinden war, die falsche Anschuldigung ansgestrcut werden konnte, P?? habe der polnischen Revolution seine Hülfe um den Preis eines Thei? Russisch-Polen angeboten! Nun mußte auch Napoleon suchen, sich mit 6? aus der Sache zu ziehen. Die öffentliche Meinung des katholischen Frank?" war zu entschieden auf die Seite Polens getreten, als daß der Kaiser ihr? einen Schein von Genugthunng hätte gewähren müssen. Nachdem eine N?'