Volltext Seite (XML)
eigenen nationalen Entwickelung unter dein Schutze freier Institutionen zunnk- gegcben werden müsse, aber in engem Anlchncn an das stamnwcrwandtc Rußland und unter derselben Dynastie mit diesem vereint", ernannte Alexander seine« 2un> l8°r Bruder, den Großfürsten Constantin, zu seinem Statthalter in Pole« und stellte ihm Wiclopolski als Chef der Civilverwaltung zur Seite. Nu« traten die Reformen rasch ins Leben. Die neue Organisation der Vcrwaltuiy mittelst gewählter Municipal-, Kreis- und Gubernialräthe, die durch die N»' ruhen verschoben worden war, kam jetzt wirklich zur Ausführung; an die SM der Regierung in den einzelnen Gonverncments, so wie in den zur VorbcratlM der Gesetze errichteten polnischen Staatsrath wurden vom Kaiser geborne Poß" gewählt; das Unterrichtswesen wurde in nationalem Sinne umgcstaltet, d« Universität Warschau auf neuer Grundlage hergestcllt und ausgebaut, die Gleich' stellung der Juden mit geringen Ausnahmen durchgcführt. Es waren gr^ Güter und Errungenschaften, die den Polen geboten wurden, und die wahre» Patrioten, denen die Wohlfahrt des Landes über ideale Träume ging, naht die dargebotencn Gaben an und liehen der Regierung ihren Beistand zur M wirklichung. Aber die große Masse der städtischen Bevölkerung stand unter dB Einfluß einer geheimen Verschwörung, deren Häupter das ganze Königreich ut das Joch eines revolutionären Terrorismus stellten. Das Absingen dert pönten Hymne, Mordversuche in rascher Zeitfolge auf Lüders, auf den Groß' fürsten selbst, auf Wiclopolski unternommen, und andere Manifestationen nM düstere Symptome der in den untern Volksschichten herrschenden revolutionär!" Gesinnung. Der polnische Adel, den Grafen Andreas Zamoyski an der SM trat in die nationale Strömung ein, theils aus Ueberzeugung, theils aus Fu"^ vor den Häuptern der Rcvolutionspartei im Jnlande und im Auslande, indB er an den Großfürsten eine Adresse richtete, worin nicht nur eine nationale PB waltung, sondern auch eine nationale Vertretung verlangt ward. Selbst in de" Landschaften des russischen Reiches, die ehemals zu Polen gehört hatten, rM sich altpolnische Sympathien. M^ära^. Die russische Regierung mußte auf alle Weise suchen, dieser nationalen t pr°°n?inchc revolutionären Aufregung Meister zu werden, wollte sie sich nicht fortwählt an der Einführung der neuen Staatsorganisation gehindert und gestört s<W Sie beschloß daher die Militäraushebung, die nach mehrjähriger Unterbrecht für das Jahr 1863 wieder angeordnet war, als Mittel zur Unterdrückung^ Bewegungen zu benutzen, indem sie dieselbe hauptsächlich über die Städte t hängte, die Landbevölkerung dagegen schonte. Die Kunde von diesem Vorht" versetzte Warschau in die größte Aufregung: Trat die Aushebung ins Leben, schwebte das Schwert des Dnmokles über der ganzen städtischen Jugend. Magistrat richtete daher an den Großfürsten selbst eine Vorstellung, worin er t Abwendung der drohenden Maßregel nachsuchtc Umsonst. Die Regiert i86Z. bestand auf ihrem Plan; mit dem neuen Jahr sollte die Aushebung begüt