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I. Die Weltmächte und Rußland. 707 - ff' menten zusammengesetzten Partei, die nur durch Schrecken und Agitation zu wirten vermochte, keine sruchtbringcnden Thaten ausgehen konnten, muhte Mm Begonnenen sofort einieuchten. Und wenn die Unterdrückung der revolutionären Bewegung nicht wie die früheren Verschwörungen und Ausstände eine größere Knechtung zur Folge hatte, nicht zur Folge hatte, dah die Ketten noch tiefer in das Fleisch einschnitten, so war dies weder der Verwendung der Pariser Regierung und den Sympathien des sranzösischen Volkes, noch der lauten, ader nachdrucklosen Stimme Englands zuzuschreiden, sondern nur dem versöhnlichen und gerechten Sinne des russischen Kaisers, der dir Unternehmungen Einzelner nicht dem ganzen Volke anrechnete,-der das Ringen einer unglücklichen, zerrissenen Ration nach Wiedervereinigung der verlorenen Theile, nach einer Auserstehung -u vnenr neuen staatlichen Leden nicht zu strenge denrtheilte, nicht erdarmungslvs A verdammte und destraste. übten die Vorgänge in Italien, wo die volkSthümliche Erhebung die Befreiung und Einigung der Nation hcrbcifnhrte, und das von Frankreich aus verkündigte und unterstützte Prinzip der nationalen Selbstbestimmung einen unverkennbaren Einfluß auf die Gcmüther und weckten alte Erinnerungen und schlummernde Gefühle. Unter der Einwirkung der im Auslände weilenden Emigration, welche, dem wirklichen Leben und den veränderten Verhältnissen und Bedürfnissen der Gegenwart entfremdet, an den Ideen der Vergangenheit fcsthielt, bildete sich eine Partei des nationalen Widerstandes, die, durch Gchcimbündc und Verschwörun gen über das ganze Land verbreitet, jede Gelegenheit benutzte, durch Dcmon- Motionen ihre Gesinnungen zu bethätigen und die Zahl der Genossen zu mustern. Es traten mannichfaltige Clemente zu Tage. Während die ländliche Devölkc rung, dem polnischen Adel mißtrauend und durch die bitteren Ersahrungcn der Vergangenheit belehrt, sich von der ganzen Bewegung fern hielt, ja sogar hie und da den Russen in der Folge bet der Unterdrückung bchülslich war, zählte die Nationalpartci ihre Stützen und Thetlnchmer hauptsächlich unter den bürger lichen Kreisen der alten Städte, besonders der Hauptstadt Warschau, unter der gebildeten Jugend, welche in der Wiederherstellung einer idealisirten Vergangen heit, in der Verwirklichung ihrer Träume und Phantasiegebilde das Heil und die Rettung der polnischen Nationalität erblickte, unter einer sanatischen Priester- schast, welche die patriotischen Bestrebungen zu religiösen und kirchlichen Zwecken auszubeuten bedacht war, unter der malcontenten Judenschast, welche die von der russischen Regierung noch immer versagte bürgerliche Gleichstellung zu errin gen Hostie, unter der zahlreichen Klasse der Emigranten und ihrer Emissäre, welche den Haß gegen die Unterdrücker der ruhmreichen polnischen „Republik" als heiliges Erbtheil in ihrer Brust trugen. Dah von einer aus so gemischten Ele- - - 2-: ciie" ,kcü'ih 0k, v j Schon im Herbst lMb, als die Herrscher von Rußland, Oesterreich und Preußen, den drei verhaßten Theiluugsmächiru, in Warschau eine Zusammen- tunst hatten, trat rin unheimlicher Geist zu Tage, der aus Verabredungen undrnW-Mu 4b" <.s«