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692 I). Von Errichtung des zweiten franz. Kaifcrthums'u. 2a°. ine. mit dem russischen Staatsminister Graf Ncssclrvde über mehrere Punkte übir- cingekommcn war, die als Fricdensbasis dienen konnten, und die Pforte den Westmächten und Oesterreich in einem Vertrag die Gleichstellung der Chrismi mit den Mohammedanern und andere wichtige Zusicherungen gewährt hatte, «. Mr. wurde am 25. Februar in Paris ein Friedenskongreß eröffnet, an dem außu den vier bethciligten Großmächten und der Türkei noch Sardinien und schließlich auch Preußen „als Mitunterzeichner der Londoner Uebercinkunft vom 13. 1841" Theil nahmen. Vergebens suchte der österreichische Bevollmächtigte Gral Buol-Schaucnstein die Zulassung des Turiner Gesandten zu hintertreiben, Eng' land und Frankreich nahmen sich des Bundcsgcnofscn an. Nach mehrwöchig sc». Mm». Verhandlungen vereinigte man sich zu einer Reihe von Abmachungen, wc^ die Integrität des osmanischen Reiches sicher stellten, Rußland eine kleine K' bietsabtretung auferlcgteu, die Donauschiffahrt frei machten, die durch ei^ Theil von Bessarabien vergrößerten Fürstenthümer Moldau und Wallachs sowie Serbien neben der Obcrhcrrlichkeit (Suzeränctät) des Sultans noch u»^' den Schutz der Vertragsmächtc stellten, die Gleichberechtigung der Christen den Mohammedanern unter Gewährleistung und Ueberwachung sännntW Großmächte aufrecht erhielten und durch die Neutralisirung des schwarzen Mcw'- und die Ausschließung aller Kriegsschiffe von dessen Häfen dein Uebergewichl^ russischen Seemacht in den politischen Gewässern ein Ende bereiteten. So nnnd durch den (dritten) Pariser Frieden gegen den bisherigen Gebrauch auch^' Türkei in das europäische Völkerrecht ausgenommen und zugleich der Grunds zur Geltung gebracht, daß die Meere und die großen internationalen St^ dem allgemeinen Weltverkehr offen stehen sollten. Die Sonderstellung der^" maneu sollte somit aufhörcn und die Türkei in die europäische Gemeinschaft, man sagte, „in das Concert der europäischen Mächte", d. h. in ihre Gcneg schäft in allen völkerrechtlichen Verhältnissen eintreten. Damals stand Nagl^ auf der Höhe seiner Macht. Von allen Seiten wurden dem „Emporkömw^ Huldigungen dargcbracht, sein Minister Walcwski, ein natürlicher Soh» ersten Napoleon, leitete den Congrcß; Aller Augen waren auf den neuen Sch^' richter Europas gerichtet, der im Sicgesglauz dastaud und dessen Glück uw selbe Zeit noch durch die Geburt eines Sohnes erhöht ward, den seine lV März, spanische Gemahlin Eugenie zur Welt brachte, das „Kind Frankreichs", Thronfolge zu sichern des Kaisers höchstes Anliegen war. D>< Türm Die Pforte ging übrigens nicht gestärkt, sondern geschwächt aus dein Kri»^, Kumkrikg. hervor. Der „kranke Mann" kam nicht zur Genesung, sondern schritt mehr und"^ seiner Auflösung entgegen. „Obgleich die Pforte", schrieb Ranke schon im 3> „in ihrem eigenen Gange dahin getrieben und von dem Geiste des Jahrhundert»" ihrerseits nicht unberührt, den christlichen Einwohnern Erleichterungen hat ansi^. lassen, ist sie doch ihrer islamitischen Untcrthanen zu wenig mächtig und sie sc>^ harrt noch zu streng aus den» religiösen Grundbegriffe ihrer Herrschaft, als da" j, Sache auf diesem Wege zu Ende gebracht werden könnte". Die Ansprüche der iö