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670 I). Bon Errichtung des zweiten franz. KaiscrthumS ic. daß sie aus allen Kräften an der Unterdrückung des Sclavcnhandcls arbeite«, daß sie dem Versuche Napoleons, durch Einführung sogenannter freier Neger nach den französischen Kolonien der Sclavcrci unter einer andern Forni wieder Eingang zu verschaffen, entschieden cntgcgentrat; daß sic eine zeitgemäße Reform des SecrcchtS zuließ, indem sic den Grundsatz annnhm, daß auch in Kriegsbeilen die neutrale Flagge jede Waare, Waffen nud Kriegsbedarf ausgenommen, decke und schütze; daß dem Unterhaus,: die Bcfugniß ciugeräumt ward, iu dem Porl«' mentsschwur die Worte: „auf den Eid eines wahren Christen" ausfallcn zu laßen uud damit den Eintritt der Juden in die höchste Rcichsvcrsammlung zu crump liehen; daß Vereine zu wissenschaftlichen und humanen Zwecken auf alle WO gefördert wurden: so wenig läßt sich leugnen, daß England in der äußeren Politik oft einen einseitigen Standpunkt fcsthielt, daß die Regierung häufig in kleinlichen, einer Großmacht unwürdigen Zänkereien ihren Einfluß vcrzeticlle. daß materielle Vorthcilc uud Handelsiutercsseu großartige politische Anschauungen zurückdrängtcu, daß nationale Vorurtheile den Blick häufig trübten, daß sie nicht selten dieselben Erscheinungen nach einem ungleichen Maßstabe bcurtheilte, je nachdem sie bei einer starken oder schwachen Nation zu Tage kamen. Englands In Europa erzeugte die brutale Art, in der die Regierung zuerst in dB nach^Außen? schwachen Griechenland, dann in dem zerrütteten Königreich Neapel die Cut' schädigungsansprüche englischer Unterthaucn gellend machte und durchsetzte, großes Mißfallen. Als ein englisches Geschwader Athen blokirt hielt und alle griechische« Mä-z i8so. Schiffe wcgfing, mußte die hellenische Regierung einwilligen, die Forderung des unter britischem Schutze stehenden portugiesischen Juden Pacific» zu berichtigt Auch in der Folge wurde das Königreich Griechenland von der englischen Regie' rung mit Mißtrauen und Ungunst behandelt, so lauge König Otto, dem sie größt Hinneigung für Rußland und Frankreich Schuld gab, auf dem Throne saß, die unzufriedene, aufgeregte Stimmung des Volkes gegen die deutsche Herrscht samilie genährt. Als die ionische Republik der sieben Inseln, Englands SäBs befohlene, in ihrer Antwort auf die Botschaft des Lord-Obercommissars dd "-Ma,Eröffnung des Parlaments in Corfu ihre Unabhängigkeit verlangte und««! Bereinigung mit Griechenland drang, wies die englische Regierung, im Widt spruch mit den in Italien kundgcgebeuen Grundsätzen, das Begehren zurück vertagte die Versammlung. Die revolutionäre Bewegung, die, wie wir l>g Nsvbr. 186S. erfahren werden, den Regierungswechsel in Athen hcrbeiführte, wurde durch englisch-französischen Occupationstruppcn im Piräeus während des Krüukricg geweckt und genährt. Erst als an der Stelle des vertriebenen Königs Otto dänischer Prinz, der Bruder der Prinzessin von Wales, als König Georgi. Thron in Athen eingenommen, willigte England in die Vereinigung der iomM Inseln mit dem griechischen Königreich und entließ sie aus der bisherigen Sch««' Herrschaft. — Mit den Vereinsstaaten Nordamcrika's nahmen die Verwickelung und Streitigkeiten kein Ende und erreichten bisweilen einen Erod der Erbitternd