656 I). Von Errichtung des zweiten franz, Kaijerlhums rc. Wohnungen geschaffen, sondern auch die Stützpunkte der Revolutionen und Aufstände wcggeräumt. Die große Kunst- und Industrie-Ausstellung, welch! Mai I8L1. nach dein Vorbilde der Londoner im Mai 1854 in Paris eröffnet ward, und Handelsverträge mit verschiedenen Staaten förderten das Industrie- und Acn kchrslcbcn und mehrten den Absatz französischer Erzeugnisse nach dem Aus' lande. Ganz verschieden von seinem Oheim, welcher durch die Continentalspcnk Handel und Wandel in enge Fesseln schlug, löste er die Bande des alten Pr«' hibitivsystems in Frankreich und that durch Minderung oder Beseitigung d« Zölle und Verkchrsschranken einen bedeutenden Schritt zum Freihandel, du» Ziele des modernen Gesellschaftslebens. Als der Krimkrieg große Geldsumme" erheischte, suchte er durch ein Nationalanlchcn, an dem sich alle Klassen bcthm ligten, eine Solidarität der finanziellen Interessen zu begründen und das Geld dem Lande zu erhalten. Er gab Anregung zur Errichtung und Vermehrung von Sparkassen, von Untcrstützungsvercinen, von Versorgungsanstalten für An beitsunfähige. Besondere Sorgfalt wurde auf die Organisation des gesäumte" Bankwesens gerichtet, das in drei große Zweige auseinanderging: in das 3"' stitut der finanziellen Aristokratie oder hohe Nationalbank von Frankreich, das der finanziellen „Demimonde" oder den Credit mobilier und die mit ih>" verwandten Institute, endlich in die nach dem Muster der englischen Joint' Stock-Banken eingerichteten Kreditanstalten für die solide Erwerbsthätigkeit dc§ bürgerlichen Mittelgeschäfts. Auch diese Begünstigung der Creditvereine und Acticngesellschaften hatte sowohl die Hebung der Industrie und der Betriebsam' keit als die Selbsthülfe der Arbeiterklassen durch gegenseitigen Beistand zun> Zweck, führte aber auch den großen Nachtheil mit sich, daß die Speculatioud' sucht zu einer gefährlichen Höhe stieg, daß die Gier nach mühelosem Gewinn in alle Klassen drang und schwindelhafte Unternehmungen Vertrauen und Solidität erschütterten. Die Staatsausgaben stiegen ins Unermeßliche, und da der Ausfaii nur durch neue Anlehen gedeckt werden konnte, so erlangte die Finanzwelt und die Speculation eine bedenkliche Macht. Jedes politische Creigniß beeinflußte den Stand der Staatspapiere, wodurch die Welt in fortwährender Spannung und fieberhafter Aufregung erhalten ward; man gewöhnte sich, Millionäre anl ^der Verbrccherbank zu sehen. Es war nur ein geringes Palliativmittel gegc" den zunehmenden Speculationsgeist, daß die Regierung zweimal zu National' anlehen schritt; die Börse behielt dennoch die Oberhand; der Versuch hatte nur die Wirkung, daß die große Betheiligung unter allen Ständen als Beweis diene" konnte, daß die kaiserliche Regierung sich eines hohen Vertrauens bei der Natio" erfreue. Die große Betheiligung des französischen Volkes an diesen Staatsam lehen war, wie die Verehrer Napoleon's verkündeten, „die Weihe der Kaiserwahl"- ein Vertrauensvotum für den Erkornen der acht Millionen Staatsbürger. Aigeiim Wirthschastliche Rücksichten waren auch neben den militärisch-nationalen JntcrW KaMncm" in der Verwaltungspol'tik der Colonie Algerien maßgebend. Es ist uns erinnerlich, tE