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vor B erin eb^ miatis^ )0Nk» er ha» rch scm" : sich avierstii<k kuiistB'' nt chao'k > mai!^ 'ctraf d» ssen da ü liebst^ die höh^ s orliis^ ii ke» n^' itipodis^ wbcer )ie Anl^ It sich Musik? ideale fin Oz^ ndcu er neuei^ e Euchi? icht gcdk ien IV. Die Kunst im neunzehnten Jahrhundert. 647 als die Vollendung des Drama überhaupt anzuschen. Wagner ist für die Bühne geboren wie wenige deutsche Künstler; sie bildet sein Wirkungsfcld und zugleich seine Grenze, denn was er außer der Oper geleistet hat, kommt nicht in Be tracht. Als Bühnenmann steht er zu C. M. v. Weber in naher Verwandt schaft; er überragt ihn aber so sehr an Intelligenz, allgemeiner Bildung, Bühncn- geschicklichkeit und energischer Consequenz, wie er in spccifisch musikalischer Fülle hinter ihm zurücksteht. Sein Sologesang entwickelte sich hauptsächlich aus Weber und Meycrbeer, schritt aber nach und nach fort zum Aufgcbcn der meisten bis- herigen Formen des Bühncngesanges; theoretisch wie praktisch bezeichnete Wagner das in Recitativ aufgelöste Lied als die allein brauchbare, sinngemäße Form des „musikalischen Drama". Er hat hiermit nur die Lonsequcnzen gezogen, welche aus den letzten Werken Bcethovcn's wie aus Schubcrt's Liedern — fa aus dem Liede überhaupt, sobald cs als die erste Form des Sologesanges hingestellt wird — sich ergeben, und weitaus die meisten Tonsetzcr der Zeit haben ihm darin entweder vorgearbeitet (z. B. Spohr) oder wirken selbständig neben ihm, oder bilden seine Schüler und Nachahmer. Der Unterschied unter ihnen und Wagner gegenüber ist deshalb nicht entfernt so groß, wie es nach den heftigen Fehden hinsichtlich der Wagnerfrage, die nun schon Jahrzehnte an dauern, den Anschein haben möchte. Es handelt sich unter den Streitenden viel fach nur um eine Machtfragc, bei welcher daher Neid und Gehässigkeit eine um so wichtigere Rolle spielen, als so mancher Lomponist in großen Unternehmungen auf halbem Wege stecken blieb, Wagner dagegen selbst die abenteuerlichsten Pläne zur Ausführung brachte. Dahin gehört die Erbauung eines eigenen Theaters in seinem Wohnorte Bayreuth zur entsprechenden Aufführung feiner letzten Werke, auf welchen, auch der „Ring des Nibelungen" im Sommer 1876 an vier Abenden wirklich zur Aufführung kam. Die einseitige Austretung des Lied gesanges ist offenbar eine Verirrung, und zwar eine allgemeine; sie ist gehoben und das Ucberwuchern der Instrumentalbegleitung beseitigt, sobald die größeren, an Kunst und Gehalt reicheren Formen des Gesanges als eine wirkliche Macht der Zeit in der Musik wieder herrschend geworden sind. Die stark sinnliche Richtung, welche an den Wagner'fchen Musikdramen, wie an der modernen Oper überhaupt, wahrzunehmen ist, resultirt nicht allein aus der Wahl der behandelten Gegenstände, sondern gleichfalls aus der Be nutzung der künstlerischen Mittel; denn wenn das Hauptsächliche und idealifch Wirksamste zurück-, das Nebensächliche dagegen hervortritt, so wird die Sinn lichkeit herrschend. Nach dieser Seite hin berührt sich die gegenwärtige große Oper daher ganz nahe mit der modernen Operette, deren Haupt Jaques Of-^"U. fenbach (aus Köln) ist. Der Beifall, den diese verlotterten Producte gefunden haben, ist ein durchaus allgemeiner, namentlich auch in den höheren Ständen; spätere Zeiten werden daher in ihnen einen sichern Gradmesser des musikalischen Verfalles der Gegenwart finden.