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I. Weltlage. Socialismus. Religion und Kirche. 49 seiner Schriften ungenau und ohne Kcnntniß deutscher Sprache und Wissenschaft erfolgt nt einem sxj Das Vcrdammungsurtheil blieb in Kratt, die Verfolgungen dauerten fort, und >un, wie tzjx Professoren Braun und Achterfcldt zu Bonn wurden auf Betrieb des crz-t844. r in der bischöflichen Loadjutors Geißel ihres Lehramts enthoben. Tie meisten Conflictc zwi- dasielbe schm Staat und katholischer Kirche in Preußen vor 1848 haben in näherem oder fcr- llerlicgcn nercm Zusammenhang mit dem Hcrmcslanismus gestanden. Merkwürdiger Weise mrtigkcit erfolgte die Verdammung des Hcrmcsianischen Vernunftglaubcns zu gleicher Zeit als : gehabt. ein philosophischer Theologe Frankreichs, der Abbe Bautain , Widerruf leisten mußte ophischen für die entgegengesetzte Sünde, alle Fähigkeit der Vernunft Göttliches zu erkennen, cm Felde sowie jedes Bedürfniß der Kirche nach vernünftiger Begründung ihrer Lehrsätze gc- cbcn st leugnet zu haben. Auf beiden Seiten war cs offenbar nur der wissenschaftliche Ernst. An der hü Sache im Prinzip aufzufaffen und mit Mitteln einer verständigen Dialektik zu in Tü> erledigen, was die römische Lurie zum Einschreiten und zur unbedingten Durchführung ache dec ihres Autoritätsprinzipcs bewog. Demselben Prinzipe hat sich der Wiener Weltgcistlichc rtc. Ec Günther, der Begründer einer neuen, dualistisch aussehenden Spcculativn (vgl.A^^ m Jour- XIV, 881) gutwillig unterworfen, sobald seine sämmtlichen Schriften auf den Index nm-i8«z. apolvgc- gesetzt wurden. Anders verlief das belehrende Geschick des Breslauer Domcapitulars in dieser Baltzer, welcher als Schüler von Hermes und Vcrtheidiger Günthers den Jesuiten dcbann olik", ic verdächtig wurde. Zunächst gab ihm der Fürstbischof Fö rstcr den väterlichen Rath, B-Mr- in der- sich vom Lchramte zurückzuzichcn, und besorgte ihm von Rom zwei eben dahin lau-'-^-ri. eswerther tende Briefe Antonelli's. Als sich das Ehrgefühl des verdienten Mannes gegen eine st cs da§ solche Zumuthung sträubte, wurde ihm begreiflich zu machen versucht, daß er in seinem ner Col- Widerstande nur dem Götzen des Hochmuths opfere. Jetzt rief Baltzer den Schutz des anderes. preußischen Staates an, der ihn angestcllt hatte und die unzwcifclhalften Erfolge seiner ose Irr- Lehrthätigkeit kennen mußte. Aber von den Cultusministern Raumer, Beth st Wirth- mann-Hollweg und Mühler handelte Einer immer unbegreiflicher als der Andere, mus und Man nöthigte ihn zum Gehorsam gegen die bischöfliche Anordnung, man ließ es zu, folgenden daß der Erzbischof ihm und seinem Gegner Bittner die Lehrbefugniß entzog, man un- >8«. Icgcnthch tersagte ihm die Vorlesungen und setzte, weil er „freiwillig auf den Inhalt seines Amtes so häufig verzichtet habe", seinen Gehalt auf vierhundert Thaler herab. Erst der Umschwung nach ' Wunsch dem französischen Krieg brachte ihm gerade noch vor seinem Ende eine späte Restitution. i87>. Wie er, so hatten sich einstweilen auch die Nachfolger der Hermcsianer in Bonn gegen das : an d>i Dogma von der Unfehlbarkeit erklärt. Auch sie wurden jetzt aus der Kirche gedrängt cn Noth- sammt Döllinger und allen denjenigen, welche der ultramontanen Strömung bis >en, „dö auf den äußersten Punkt gefolgt waren, wo die jesuitischen Bestrebungen aller und itholiciS- jeder Wissenschaft, namentlich der deutschen Theologie, den sicheren Tod zu drohen be- barungs- gannen. Doch wird dieser letzte Act des Schauspiels später bei der Geschichte des Alt- ae zog er katholicismus noch eine gesonderte Behandlung zu erfahren haben. — Solches waren silosophi- auf dem Gebiete der Schule und Wissenschaft die Früchte einer mit rücksichtsloser Keck- ne eigene heit durchgcführten Illusion, wie selbige ein mit seiner Kirche zerfallener Katholik, ßrzbischol Carove, in seinen Schriften über „Die alleinseligmachende Kirche" (1826 und 1835) r. Nach und „Was heißt römisch-katholische Kirche?" (1847) schlagend und nicht ganz erfolglos Schriften aufgedeckt und erklärt hat. , welcher Zu einem förmlichen Schisma führte vor den Zeiten des Jnfallibilitäts- UAUAs ließ den streites nur eine einzige, ganz außerhalb der Schule und der Theologie entstan- e sammi- ^„e Bewegung, die cs gleich von vorn herein auf einen Bruch mit dem allzu w straff gespannten Autorilätsprinzip abgesehen hatte. Speculirend auf die roman- von^dlr tifchen Gefühle, welche der Kölner Kirchenstreit in dcr rheinländischen Bevölkerung Prüsutzi W-r-r, WMgtschichtt. XV. 4