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s""! I, u" »>< eng^ e K^' o.^ Z»h-' „h- -pd^ --h^ -h? IV. Die Kunst im neunzehnten Jahrhundert. 633 auch der Engländer John Gibson hat seine plastischen Werke, sowohl die nn- mulhigen mythologischen Figuren, HylaS, Eros, Psyche, Venus, als die ideal gehaltenen Standbilder und Portraitsculpturen (Huskisson, Königin Victoria, Lord Byron u.a.) im Geiste Canovas und Thorwaldscn's in Rom ausgesührt, und der Niederländer Matth. Kessels, wie die Italiener Tenerani (P 1869), Marochetti, Benzoni u. a.) gehörten der römischen Knnstlcrwelt an. Dieser Vorrang Roms in der Bildncrei war einiger Ersatz für den Verfall der Malerei in dem ehemaligen Hauptsitz aller bildenden Künste. Während die fremden Genremaler ihre glücklichsten Motive aus dem Apenninenlande zogen und der talentvolle Darsteller sinnlicher Schönheit, Aug. Riedel aus Bayreuth („badende Mädchen"; „Sacontala") feine Studien nach römischen Modellen machte, blieben die einheimischen Künstler weit hinter der großen Vergangenheit zurück, wenn auch einige Maler in Mailand (Appiani; Jnduno; Conconi), in Venedig (Schiavoni), in Florenz (Bellucci und der Bildhauer Bartolini, Verfertiger zahlreicher Statuen, darunter Napoleon in Bastia im antiken Gewand eines triumphirenden Imperators und einer geschätzten Pyrrhusgruppe), und in andern Städten, nicht ohne Erfolg mit dem Auslande in den Wettlauf eintraten. So hat Pomp. Marchesi aus Mailand, ein Schüler von Canova, neben einer großen Anzahl von Standbildern und Büsten auch für die Frankfurter Biblio thek eine Goethestatue geliefert, die den deutschen Dichter sitzend in einem Arm stuhl darstellt, Bleistift und Notizenbuch in der Hand. Bei der engen Verbindung der Sculptur mit der Architectur ist jedoch die Plastik mehr als die Malerei an die großen Weltstädte gewiesen, wo alle Künste geübt und gepflegt werden und Meister und Jünger eine erfolgreiche Wirksamkeit entfalten können. Und so sehen wir denn nicht nur in den deutschen Haupt- ,ll'"' ei stützten, in Berlin und Dresden, in München, Wien u. a. O., sondern auch namentlich in Paris eine große künstlerische Thätigkeit sich entwickeln und Schulen und Werkstätten entstehen, die bald mit eigenem Lichte glänzten und wie in der Malerei so auch in der Plastik neue Ideen und Kunstformeu schufen, dem Ge nius der Zeit seine Ziele und Tendenzen abzuringen suchten. Wenn auch Thorwaldsen alle seine Zeitgenossen an Meisterschaft und Zahl der Kunstwerke weit überragte, so fanden doch noch andere Bildhauer Raum und Gelegenheit zu Ehre und Ruhm und zu einer mannichfachcn artistischen Thätig keit, die bald einen ungeahnten Reichthum von Kunstschöpfungen erzeugte und in der sogenannten „Genreplastik" frische ursprüngliche Ideen einführte. Joh. Heim. Dannecker aus Stuttgart, der mehr in die Fuhstapfen Canova's trat, erwarb sich die größte Anerkennung durch die herrliche Büste Schillers. Unter seinen übrigen Werken sind die Ariadne auf dem Panther in Frankfurt und seine Christusstatue in Petersburg und eine zweite in Regensburg am berühmtesten.— Martin Wagner, als Maler und Bildhauer („die Völkerwanderung", einM.Wagn» Relief im Innern der Walhalla) gleich ausgezeichnet, galt für den „gelehrtesten^'