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Vst' Mm dm Haupworwurf der fruchtbaren Küustlerthätigkeit Vcrnet's und Nie- nwnd kommt ihm in dem Talente gleich, das Gesammtbild einer bestimmten Schlacht mit der grüßten Schärfe und Deutlichkeit zu entwerfen und mit fehler- lvser Genauigkeit und Naturwahrheit durchzuführen. „Sern Nares, lenkendes Cvlvril, die überraschende Wahrheit der Schilderung, seine einzige Gade, feder Gestalt ein unmittelbares Leden cinzuhauchen, sie an der Handlung kräftig theil- nchmm zu lassen und in das astgemeine Interesse, das wir an der Handlung nehmen, zu verstechten, ließen ihn aste Hindernisse siegreich überwinden". MN Vorliebe behandelte er du militärische Ruhmeszeit der Revolution und des 2m- perimns. In den Darstellungen aus der Napoleonischen Kriegsgeschichte Haden ,, einzelne Züge aus dem Heer- und Lagerleben die Franzosen begeistert, wie der ^oläat lävorrrarrr«, „der Soldat von Waterloo", „der Regimentshund" u. a. .d^ mahlin des Kandaulcs": „Tod Cäsars"). Er behandelte die verschiedensten Stoff gebiete und wählte mit Vorliebe Gegenstände aus dein Aiterthum, Aber wie weit entfernt ist er von dem Geiste des klassischen Allerthums! „Anstatt eines reinen Trunkes", sagt Lübke, „aus dem Becher lauterer, antiksrcudiger Sinnlichkeit, die sich des Verbotes durchaus nicht bewußt und deshalb naiv war, gibt er den peinlichen Gegensatz aus der modernen Empfindung heraus, und das Bild macht schließlich nur den widerwärtigen Eindruck der Lüsternheit". Seine Bilder aus dem Orient weisen hauptsächlich Semen der Grausamkeit oder Wollust vor. Aber äußerlich vollendet und mit glatter Technik durchgeführt, fanden sie wegen ihrer formalen Vorzüge doch allgemeine Bewunderung. 3u dm gefeiertsten französischen Künstlern in asten Kreisen und in asten Ländern gehört Horace Vernet, der Liebling der Nation, deren Stimmungen und Gefühle er meisterhaft darzuftesten verstand. Enkel des Marinemalers Anton, Sohn des Pferdemalers Carlo Vernet, hat Horace in seinen. Schlacht- und Kriegsgemälden den kräftigen Naturalismus des Vaters und die reiche Er findungsgabe des Großvaters vereinigt und durch umfassende Studien und groß artige Naturanschauungen, die er sich auf weiten Reisen in Afrika erworben, bereichert. Die Kriegsthaten der Franzosen in verschiedenen Zeitaltern, vom Mittelalter („Schlachten von Tolosa und Hastings", bis in die süngste Vergan genheit („Schlachten bei Valmy und Jemappes"; „Napoleon mit seinem Stabe"; „Schlacht bei Hanau"; „Eroberung von Constantine"; „Erstürmung des Thores s von Constantine"; „die Wegnahme der Tmalah", ein wahres Riesenbild u. a. m.) IV. Die Kunst im neunzehnten Jahrhundert (Frankreich). 627 Bildern" Erinnern die Darstellungen Breton's an Auerbach's Dorfgeschichten und die Dorsnovcllcn der Georges Sand, so liegt bei Mittel der Vergleich mit Zcrcmias Gott helf nahe. Einem ähnlichen Gegensätze begegnen wir während dieser Zeit auch in der Historienmalerei zwischen Jean Mcissonier auS Lyon und Jean Gerome aus Vc- soul, einem Schüler von Dclarochc. Während Meiffontcr in den zierlich und sauber »-icm, durchgesührten Bildchen („die Rast"; „die Bravi"; „der arbeitende junge Mann"), wo "" er die Zeit des vorigen Jahrhunderts schildert, noch einen Hauch von der feinen Urba nität und anmuthigen liebenswürdigen Gesellschaftsbildung der Franzosen durchschim- mcrn läßt, geht bei Gerome Astes in der schärfsten, härtesten und nacktesten Deutlichkeit vor sich („Alcibiades und Socratcs"; „die lachenden Augurn"; „Phrync"; „die Gc- helv°'' ft^ ---'l ^fö« . d»' d' / rv Kcis>°^