Unförmliche mit dem Annmchio.cn, das Groteske mit dem Erhabenen sich ver binden", öffnete er dem künstlerischen Genius einen unermeßlichen Wirkungskreis sm ferne fchöpferrsche Geistes- und Phantasiethätigkeit. „Durch die Vertreter der modernen ProsanromaMik trat nunmehr an die Stelle der ideaien Schönheit der Ausdruck teideuschastiicher Erregtheit des gewöhniichen Individuums", so schil- dert ein deutscher Kunstkritiker diesen Umschwung und Uedergang, „an die Breite der typischen Veraitgemeinerung die Charakteristik des Einzelnen in seiner reaien Erscheinung, Die Wirkung und Herrschest des Moments drängte sich vor dem Universellen, Traditioneiten und Gesetzmäßigen in den Vordergrund. Dabei wird die Schönheit der Gestatt wie der Rhythmus der Gruppe werthtos ver- gttcheu runder Wirkung der Stimmung, dem Grauen, Entsetzen oder der svn- IV Die Kunst im neunzehnten Jahrhundert (Frankreich). 619 b°' * d Die Malerkunst im Ausland. Wir haben früher nachgewiesen, wie innig in Frankreich die Literatur mit n dem öffentlichen Leben und den herrschenden Anschauungen verflochten ist und wie sehr die Eultur und die geistigen Strömungen mit dem Gang des Staats- s»,n «>ma. lebens in Wechselbeziehung stehen. Dies gilt auch sür die französische Kunst, wo wir wie in der Literatur drei Hauptrichtungen unterscheiden können : die des idealistischen Elassicismus während der Revolution und der Napoleonischen Mi litärherrschaft , welche an David und seine Schule geknüpft ist; die Periode der Romantik, welche in eine kirchliche und in eine profane Zunge sich scheidend, unter der Einwirkung der Restauration und der europäischen Geschmacksrichtung in der monarchischen Zeit der Bourbons und des Orleans'schcu Königthums zur Geltung kam, bald wie bei Ingres in Verbindung mit dem Idealismus, bald wie bei Guericault und den genialen Künstlerhcrocn Delacroix und Delarochc in strengrealistischer Efsektmalcrci, und als dritte Gattung die Fortbildung der letz teren Richtung zürn Naturalismus oder entschiedenen Realismus, als deren Repräsentanten wir den Gcnrcmaler Leopold Robert und den Darsteller ge stalten- und farbenreicher Kriegsscenen Horace Vernet betrachten dürfen. Dieses Durchbrechen der klassischen Kunstrcgeln vollzog sich gleichzeitig in der Poesie wie in der Malerei. Indem Victor Hugo ausries: „Es gibt keine Grenzen in der Kunst, Alles ist Gegenstand, Alles geht in den Rahmen der Kunst, Alles hat in der Poesie sein Bürgerrecht. . . . Das Häßliche soll mit dem Schönen, das sägen seelischen Theiinahme, weiche der Beschauer dem ieidrnschastiichen Ringen der Dar gestellten rntgegenbringen mutz. Demzufolge verliert mit der absoluten Schönheit der Form die Formgebung, nämlich Zeichnung und Mvdellirnng selbst ihre Bedeutung und wird in demselben Matze vernachlässigt, als das Eo- lorit gewinnt". Mr haben in der sranzotzschen Literaturgeschichte die Aehnlichlelt und die Rer- schiedenartigteit bee romantischen Schute in Deutschland und in ^rantreich angebeutet. Daheibe güt auch von der bildenden Kunst. Mr wollen darüber das itrtheil von rU«B