46 V. Zwischen zwei Revolutionen. oder abzusctzcn, nnd seiner ausschließlichen Kompetenz unterstehe die Bildung 2° Rovbr.hcr Geistlichen. Da wurde er plötzlich verhaftet und nach der Festung Minden abgeführt, „weil er sein Wort gebrochen, die Gesetze untergraben und unter dein Einflüsse revolutionärer Parteien die Gemüthcr anfgcrcgt habe". Dies gab das Signal zu einem heftigen Streite sowohl zwischen der preußischen Regierung und dein römischen Stuhle, der vor jeder Unterhandlung die Wiedereinsetzung des gefangenen „Märtyrers" verlangte, als zwischen den streitlustigen Gelehrte» beider Confcssioncn. Die öffentliche Meinung war gcthcilt. Die Katholiken sahen i» dem Verfahren eine Unterdrückung der Kirche durch den Bcamtcustaat und erhoben den Ruf nach Unabhängigkeit der Kirche vom Staat; Görres IM. verherrlichte in seinem „Athanasius" den Erzbischof als einen Märtyrer. Die Protestanten faßten den Streit auf als „Kampf deutscher Freiheit und römischer Herrschaft". Selbst Bunsen hatte die Macht seines Staates offenbar über schätzt; seine Abberufung aus Rom bedeutete den Anfang des Rückzugs. Die „kirchlichen Wirren" nahmen noch zu, als der Erzbischof Duniu von Gncscn und Posen ein ähnliches Verbot der kirchlichen Trauuvg von Mischehen ohne Zusicherung katholischer Erziehung ergehen ließ und, nach Berlin geladen, sich der ihm auferlegtcn Haft durch die Flucht entzog, dann aber nach der Festung Colberg abgcführt ward. Aber noch viel cinmüthigcr als in der Rheinprovinz stand die Bevölkerung Posens zu ihrem geistlichen Oberhaupte. Jun, 1840. Unter diesen Umständen bestieg Friedrich Wilhelm IV., unter dessen Einfluß schon die Wahl des Kölner Erzbischofs geschehen sein soll, den preußischen Thron und richtete seine ganze Sorgfalt auf die Beruhigung der Kirche. Er setzte den Erz bischof Dunin auf eiue sehr zweideutige Zusage hin in Freiheit; er gestattete de» unmittelbaren Verkehr mit Rom ; er entließ den Erzbischof Droste seiner Haft und sprach ihn in einem ehrenvollen Briefe von aller Schuld an revolutionären Um trieben frei, nachdem er mit dem Prälaten und dem römischen Stuhl übcrcin- gekommen, daß jener selbst wegen Kränklichkeit von einer Rückkehr nach Köln ab stand nnd den Bischof von Speyer, Johannes Geißel, zum Coadjutor mit dem Rechte der Nachfolge aunahm. Seine Ansichten „über den Frieden unter der 1843. Kirche und den Staaten" hat der alte Erzbischof noch kurz vor seinem Tode „unbehülflich und ehrlich" der Welt dargelcgt. An seinen Namen knüpft sich ei» Gedächtniß, ähnlich demjenigen von Canossa. Ein Kirchcnfürst, der sich seiner dein Staate gegenüber übernommenen Verpflichtungen mit großer Gelassenheit selbst ledig gesprochen hatte, war zum Entsetzen aller Katholiken des Rhcinlandes plötzlich aufgegriffen und auf die Festung abgcführt worden, nur um vier Jahre nachher die denkbar höchste Gcnugthuung zu empfangcu und ehrenvoll auf freien Fuß gesetzt zu werden. Damit war jeder künftige Widerstand der Geistlichkeit zum voraus fromm gesprochen, jedes etwaige Einschreiten der Staatsgewalt zm» voraus als Uebereilung und Vergewaltigung verurthcilt. Ohne irgendwie im Besitze eines großen Gedankens, einer die Völker bewegenden Idee zu sein, hatte sich du ordrcn Admir lcms § Gcsichl Frcun! Ihr Z Die be gegen i mit gr< mehr r nung l weist c vertrar altcrliö Preuß! gefallei Beweis mus, 1 aufgcn Orten trächtie wesens leiteten Kriegsi vor der diese di Auch i aufs N Brenne Burger ßischen Ausbai zum S halben Reliqui nüchtern Durch arbeitet greiflich