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„t^ Beweis geliefert, „daß noch das Erbthell deutscher Kunst : die reiche Erstndungs- kraft, das energische Gesicht icdt, aber vcredeit und gehoben durch einen reisen Schönheitssinn". Vor Mem ist die deutsche Märchen- und Sagenwcit der fruchtbare Boden aus dem sich die schöpferische Phantasie des Münchener Ma iers bewegt. „Schwind gebietet über einen Reichthum van Phantasie und Geist, wie tein Zweiter", urtheiit E. Förster, „und spielend und endios wie die Perlen nn schäumenden Glas, reiht sich bei ihm Gedanke an Gedanke, Bild an Bild. llnd Scherz Witz, Laune bis zu den lustigsten satirischen Ginsästen stehen ihm zu Gebote, wie die zarteste Empfindung, sanste Rührung und der Ernst des Lebens und seine höchsten geistigen Güter". Aus Cornelius' Schule ging auch der geniale Gründer trefflicher Randzeichnungen, Eugen Neureuther aus München hervor. Ein vielseitiges bewegliches Talent in der Münchener Künstlerwelt war Fran; Gras v.Pocei, von italienischer Herkunst, Dichter, Zeichner undMu-'U«m Per, der neben seinem Hvsamt noch Zeit sand zu zahlreichen künstlerischen Pro-^ dnelionrn im humoristischen und volksthümlichen Genre. IV. DicKunst i in neunzehnten Jahrhundert (Deutschland). 61 l Nachfolger an der Kunstakademie seiner Vaterstadt, hat sich besonders, angeregt durch Horace Vernet, als Maler von Schlachten und KriegSsccncn hervorgcthan („Zerstörung Heidelbergs durch Melac"; „Piccolomini's Tod"; „Pappenheim's Tod"u. a.), eine Kunstgattung, worin sich auch Peter Heß <1792—1871), Bruder von Heinrich Heß, A. Adam (H1863), aus einer Familie, welche diesen Kunstzwcig gewissermaßen als Erbgut besaß, Dictr. Montcn, W. Linden- schmidt, Wilh. v. Kobcll u. A. auszeichneten. Auch der erwähnte Zögling der Düsseldorfer Schule, W- Camphausen (geb. 1818), hat vorzugsweise Stoffe aus der modernen Kriegsgeschichte behandelt. Bonaventura Gcncsti machte sich besonders bekannt durch Aquarelle und Zeichnungen, z. B. zu Homer, Dante, in denen die Linicnschönheit des menschlichen Körpers in das hellste Licht gestellt wird, ferner durch zwei Bilderfolgen von großartiger Leidenschaftlichkeit: „das Leben eines Wüstlings" und das „Leben einer Hexe" ; Moriz Schwind endlich, der zuerst bei der Ausschmückung des neuen Königsbancs in München mitge- wirkt, dann die Kunsthaüe in Karlsruhe mit Fresken versehen und endlich meh rere Jahre hindurch mit der Ausmalung der inneren Räume der wiedcrher- gestellten Wartburg mit Bildern aus der thüringischen Geschichte (Sängerkrieg; Leben der heiligen Elisabeth) betraut ward, hat zugleich durch eine Reihe hu moristischer Bilder („Ritter Kurt's Brautfahrt"; „die Musikauten" u. a.) und zuletzt durch Bearbeitung deutscher Märchen (vom „Aschenbrödel" in Del und von den „sieben Raben" in Aquarell) sich ungeteilten Beifall erworben und den s Aber aste diese Namen wurden in neuerer Zeit überstrahlt durch erneu Künstler, der irr der Fresevnralerei aste bisherigere Leistungen durch geniale Evm- tzvsitron übrrtrvsten hat, durch Wilhelm Kaulbach. „Poesie uud Geschichte sind vornehmlich die Fundgruben, aus denen Karribach seine Werkstücke geholt, der Küche ist er ziemlich sern geblrebrn , dem wirklichen Leben aber hat er ties Äst' - „ ll- F-