Volltext Seite (XML)
I. Weltlage. Socialismus. Religion und Kirche. 43 ität zu Lande» ic treff- r küin- )auptm wzigkcit md gc- Aristo- > Erlo- nit der r steter ngsacte itendcn svcrein zu cr- ceißiger gaben, Veltan- Ugs im vnnten «setzen; )lichm. ll ein, igcnem Erzie- rungs- um- « Miß- Lischcn wurde istalten »gung jcsuiti- gcnös- >!ingcn nd die er nur tct der verden 1847 rtigcn über- utsch- leber- siiinlichcn und die grübelnde Denkart, die ihn cigenthümlich kennzeichnen, eine solche Richtung der Lebensäußcrung begünstigen mußten. Nirgends hat sich die strcngkirchliche Partei in den romanischen Ländern so feste Bollwerke zu errichten vermocht, wie das den deutschen Ultramontancu in ihren Hnuptsitzcn Baiern und den Rhcinlandcn gelingen sollte. Selbst in Oesterreich, an welchem diese Partei ihren mächtigsten politischen Halt besaß, konnten mit der Zeit liberale Prinzipien den Kampf gegen den Ultramontanismus mit mehr Aussicht auf Erfolg aufnehmen, als dies an der alten „Piaffenstraße" des Rheins, sowie in den westfälischen und bairischen Landen möglich war. Allenthalben aber ist diese Partei „im Gefühl, daß der Zeitgeist ihr tödtlich sei, in einen Kampf wider alle geistige Freiheit und unter den Fluch desselben geralhen". Als Gegenmittel wider Aufklärung und Bildung förderte sie im Volk jede Art von Obskurantis mus, Aberglauben und phantastischer Wundersucht; sie setzte der kecken und auflösenden Philosophie des „jungen Deutschland" die durch poetische und künst lerische Verherrlichung aufgcputzte Gläubigkeit des Mittelalters entgegen und fuhr sich im Eifer für die katholische Kircheneinhcit, welche der protestantischen Zerrissenheit recht anschaulich gegenübergestellt werden sollte, in einem jede Re form grundsätzlich ablehnenden, schlechthin Wissenschafts-, bildungs- und zuletzt auch staatsfeindlichen Cultus der Vergangenheit fest. Ihr Hauptorgan fanden diese Bestrebungen an den „Historisch-politischen Blättern", gegründet von dem «M. kraft- und phantasievollen Münchener Professor Jacob Joseph Görres, einem Romantiker, der von freisinniger Opposition zum papistischcn Absolutis- mus oder richtiger von jacobinischer zur ultranwntanen Demagogie übergegan gen war und als Haupt und Verfechter des Ultramontanismus die Schalen seines Zornes und Witzes unablässig über den modernen Beamtcnstaat und seine bureaukratische Maschinerie ausgoß. Noch aber dauerte es geraume Zeit, bis der neumodische Romanismus den besseren Geist verdrängte, welcher die katholische Kirche zu Ende des vorigen und zu Anfang dieses Jahrhunderts belebt hatte. Besonders in den paritätischen Staaten Deutschlands begegnete die neue Richtung starkem Widerstande. Erst in den dreißiger nnd vierziger Jahren starb jenes Geschlecht von katholischen Geistlichen, die im Umgänge mit Protestanten Duldung gelernt, auch mit ihren protestantischen College» in freundschaftlichen Beziehungen gestanden, oder durch freiere Erziehung auf gemischten Universitäten von manchen Vorurtheilen geheilt worden waren, allmählich aus. Diesen Männern war es um eine wirkliche Re- form der Kirche zu thun gewesen; sie drangen auf Landessynoden, um zeit gemäße Reformen zu erzielen, bekämpften das unnatürliche Gebot des Cölibats und verlangten ein dem Protestantismus sich annäherndes Kirchenwesen durch Gestattung der Landessprache beim Gottesdienst, durch Freigebung der heiligen Schrift, durch Abstellung der Werkheiligkeit mittelst eines aufklürcndeu Volks unterrichts und dergleichen mehr (vgl. XIV, 570).