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546 Kultur- uud Geistesleben in Deutschland. England wahrgmommen, veranlaßten diesen tiefen Denker und wohlwollenden Mw schcnfreund, den Ursachen dcS Elends unter den nicdcm Ständen nachzuforschen, und er erblickte diese in dem ungezügelten Walten des Eigennutzes im wirthschasüichtt Leben, in der schrankenlosen Concurrcnz, in dem Mißvcrhältniß zwischen Arbeit und Capital, in der Ucberhandnahmc des Maschinenbetriebs, welche eine übermäßige Prw duction bewirke, die Nachfrage nach menschlicher Arbeitskraft vermindere, die Löhne herabdrücke und Ucberfüllung des Markte«, Handelskrisen und Arbeitsstockungenzu« Folge habe. Sismondi entwirft in pessimistischer Ucbcrtrcibung und düsterer Lebens anschauung ein grelles Bild, wie der moderne Gewerbebetrieb ein Schlachtfeld sei, o«' dem die Schwachen von den Starken verschlungen würden, wie er nichts als Berank' rung und Auflösung, Capitalherrschast und Arbcitcruntcrdrückung, Elend und Prck' tarierthum hervorgebracht habe, und spricht dem Staal das Recht ab, sich diese« Uebelständcn gegenüber theilnahmlos und unthätig zu verhalten und dem Kanepi der schrankenlosen Privatinteressen ruhig zuzuschcn. Allein er bekennt sich selbst unfähig Heilmittel für die von ihm nachgcwicsenen Krankheiten anzugebcn. „Sismondi HK' wie Kautz bemerkt, „in einer früher nie gekannten und nie gehörten Sprache, mit ciB von glühender Menschen- und Gercchtigkeitsliebc durchdrungenen glänzenden Bered' samkcit, die Diagnose der großen Socialkrankhcit der Epoche gestellt, die Wunden K socialen Körper der modernen Gesellschaft mit scharfem Auge, rückhaltloser Ostens und Kühnheit aufgedeckt, und auf die dringende Nothwcndigkeit sofortiger Jnangn^ nähme der Heilung hingewiesen". M-EUM Von einer andern Seite wurde die Smith-Say'sche Schule durch die mcrcantl- kinbUcb-ftu.listisch-schutzzöllnerische Richtung bekämpft, die der übermächtigen industriellen Co«- - dal! Richtung. Englands das Prinzip des Schutzes der nationalen Arbeit entgegenhiclt. dieser Richtung thaten sich hervor Ferrier, Ganilh, St. Chamans, der de« Mcrcantilismus in paradoxester Weise übertrieb, der Historiker Thiers u. A. anderer Gegner entstand jener Theorie der wirthschaftlichen Freiheit in einer kirchlich- feudalen , mittelalterlichen Richtung, die in der Rückkehr zu den Anschauungen Institutionen der vorrevolutionären Zeit die Rettung dec kranken Gesellschaft erbliche die wirthschaftliche Lcbensordnung auf religiöser Grundlage aufzubauen strebte. Vertreter dieser Richtung mögen Alban v. Villeneuve, der Literarhistoriker der^' tionalökonomik, der die Rettung von dem Elend der arbeitenden Klassen, das er grellen Farben schildert, nur in der Rückkehr zu einer „christlichen Staatshaushaltnng' zu den wirthschaftlichen Ordnungen des Mittelalters mit Zünften und Klöstern W' und Vcuillot, der Redacteur des ultramontanen „Univcrs", genannt worden. o. Deutschland. A^däm Smith 2n Deutschland gehört die Nationalökonomik zu den jüngsten wissenschaftlich^ <mf ric Lu---Disciplinen; allein wenn die deutschen Forscher auch außerordentlich viel von de« ^li°nai«°'Engländern und Franzosen gelernt und übernommen haben, so haben sic doch n°mu. diese Wissenschaft erfolgreich und selbständig fortgebildct und in ihrer Mitte RanK aufzuweisen, die sich den besten Volkswirthcn des Auslandes würdig zur Seite stellt können. Die Leistungen deutscher Gelehrten in dem Fach der politischen Oekono««' sind keineswegs eine Nachbetung fremder Theorien, sondern eine durchaus selbständig fruchtbare Fortentwicklung wissenschaftlicher Forschungsarbeit, wenn auch die Bedcut^ der Anregungen von Adam Smith und andern Lehrmeistern nicht verkannt werden Am meisten standen noch unter dem Smith'schen Einfluß die älteren deutschen nalöko unserem doch g werden Ratior such ü Husel buch k ein ori civilish fallen! Weich! Credit des Si aber d langen sLehrl reichen herrsch Klarhc Arbcib Nau's diegenc große l umfass dete, d Hänger Erfolg Äcms einer h seinem iiehunz ißRm »irthsc U'ögliä r uomcn gen" d Preisle uiathe, kam, 8-gen Gebers, seinen °«gani Enters, d°lksm ^ur f, Enez j