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3« X Zwischen zwei Revolutionen. der Menschheit zu Gunsten der Religion ausstellt ; dasselbe schien ihm zusaiw menzutrcffen mit dem Zeugnisse Gottes selbst, welches sich in solcher Ueberliesc- rung offenbare. Ihre letzte und vollendetste Form finde die Ucbcrlicfcrung in' Christenthum, und wiederum die allgemeinste und populärste Gestalt desselben sei der Katholicismus, welcher im Papst als in einem lebendigen Dolmetsche' der sichtbaren Kirche die stets gegenwärtige Autorität, die Gewißheit selbst be- sitze. Ihm sind folglich auch alle staatlichen Mächte der Erde untergeordnet! denn keine derselben kann sich desselben Maßes von Anerkennung rühmen; kein' ruht so sichtbar auf der Volkssouveränetät wie der Stuhl Petri. In diesen' Sinne wenigstens päpstlicher als der Papst, wirkte unter der Devise „Gott und Frei heit" der „Avenir", das erste unter einer Legion katholischer Blätter, welche seither in allen Staaten Europas nicht mehr für die alte Losung „Thron und Altars sondern im Grunde für letzteren gegen ersteren fochten. Richt länger als ci" Jahr hielten die Bischöfe den Angriffen des demokratischen Eiferers Stand! Octbr. INI.dann wandten sie sich klagend an den Papst, und Lamennais, Montalemberi und Lacordaire wanderten nach Rom, um ihr Urtheil aus dem Munde desse» zu vernehmen, welchen sie selbst für unfehlbar erklärt hatten. Es fiel andere aus, als sie erwartet hatten. Der Papst wollte weder von einer demokratische" Kirche, noch von einem vermittelst ihrer ins Werk zu setzenden Sturz der Macht haber und bevorrechteten Classen wissen; seine Sache war noch allürt mit der jenigen des europäischen Absolutismus überhaupt; am allerwenigsten mar el zu bewegen, auf seine armselige Fürstlichkeit und weltliche Macht zu verzichte»- „Gebt sie auf — rief damals Lamennais — die irdischen Trümmer eurer ehe maligen Größe; stoßt sic mit dem Fuße von euch als eurer unwürdig ; es ja so schon nicht lange dauern, so wird man euch derselben berauben". Df Sprache des Sehers verhallte, begriffen nur von denen, welche dadurch z" solchem Raube sich eingeladen fanden. Der Papst selbst ließ ihn nicht einmal z" Worte kommen, und Lamennais verließ nach siebenmonatlichem Warten di' ewige Stadt, den Stachel bitterster Enttäuschung im Herzen. Ihm auf de" "-«^-Fersen folgte die Eucyklica Gregor's XVI., welche sämuHlichc Lehre» dc" „Avenir", vornehmlich die von der bürgerlichen, von der Preß- und von d" Gewissensfreiheit, sowie auch von der Aufstandsbcrcchtigung unterdrückter Völk'' verdammte. Als man ihm überdies zumuthcte, sich nicht blos zu unterwerfe'» sondern auch selbst Zeugniß gegen seine Ideen abzulegen, zerriß der letzte Fade», der den schwer Gekränkten mit Rom verband. Einst der Verfechter der „uul"- dingten Nothwendigkeit einer unfehlbaren Kirche gegen den Wahnsinn der indi viduellen Vernunft", machte er jetzt jene rapide Entwickelung durch, welche»»' kennen jXIV, 927). Lacordaire hatte sich schon in Rom, Montalemberi nach dei" Erscheinen der „Worte eines Gläubigen", von ihm losgesagt. Aber daß d>' vom Papst als „Abtrünniger" Verworfene, von der königlichen Regierung W- folgte, von den Gerichten Verdammte dennoch eine Macht in Frankreif blieb Zusai That' zu gc ralisi mein! Wese hatte Sehe, besessi werde freien zcrspl der „s überg gewiß Rav glorre tung mer, lang welche Gesell tigcn geleite nalistc Heran nisnn nismr hörte und si zwanz Bische mach» nigin, König der in maßg! söhner