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530 6. Cultur- und Geistesleben in Deutschland. chemische Namen- und Zeichensprache ist zum großen Theil cime Schöpfung von Berzelius. Auch der Wirksamkeit von Leopold Gmelin ist hier zu gedenken, der, eine« durch hervorragende Leistungen auf dem Gebiete der Naturwissenschaften antzo zeichneten schwäbischen Familie entstammt, lange Jahre als Professor in Heidelbetz thätig, in seinem „Handbuch der Chemie" alle Resultate, die während seiner Zein« dieser Wissenschaft zu Tage gefördert wurden, zusnmincngefaßt und verbucht Hai Die wichtigsten wissenschaftlichen Resultate ergaben sich aus einer sorgfältige" und allseitigen Durchforschung der Beziehungen der chemischen Eigenschaften der Körper zu den physikalischen Vorgängen. So wurden durch den scharfsinnige» gelehrten Mitscherlich, einen geborenen Ostfricscn, in Berlin thätig, di« merkwürdigsten und weittragendsten Gesetze über das Verhältnis der Krysta» formen zu den chemischen Eigenschaften aufgcfuudcn, eine Untersuchung, welch« der Boden erst bereitet war durch die Ausbildung der Krystallkunde durch Weiß, A?G. Rose aus einer berühmten Gelehrtenfamilie entsprossen, F. Neu man" A' Die Beziehungen der chemischen Eigenschaften der Körper zu den thw mischen, welche durch die Anwendung der mechanischen Wärmctheorie ein« besondere Wichtigkeit erlangten, wurden unter Anderen von Dulong und Petit untersucht, welche das Gesetz fanden, daß die spccifische Wärme de«» Atomgewicht umgekehrt proportional ist. Auch die mit allen Hülfsuüttcln d« Wissenschaft, mit aller Kunst der Beobachtung ausgeführteu Untersuchung ^Buns-n uon Bunsen über die chemischen Wirkungen des Lichtes sind hier zu erwähnen 'Die Zersetzung von Stoffen, die durch die Einwirkung des Lichtes hervorgerng wird, hat eine besondere Bedeutung für die Kunsttechnik erlangt durch die ErfiN' düng der Photographie. Nach mehreren älteren Versuchen, die alle an de« schnellen Vergänglichkeit der hergestellten Lichtbilder scheiterten, gelang cs Nies'« und besonders Daguerre, dessen Verfahren 1839 durch Arago der Paris«« Akademie mitgctheilt und dadurch veröffentlicht wurde, bleibende Bilder durch chemische Einwirkung des Bildes der Oanaera oUsoura herzustellcn. Später wur den andere und bessere Vcrfahrungsartcu aufgcfundcn, besonders durch den Eng länder Talbot, und durch die fortgesetzten Bemühungen zahlreicher Gelehrt u«»nd Techniker hat sich die Photographie allmählich bis zu ihrer heutigen AnUuldnnS entwickelt. — Eine der wichtigsten und schwierigsten Aufgaben, die sich die Chew» in neuester Zeit gestellt hat, ist die Untersuchung der organischen Verbindungen, welche, wiewohl meist aus einer sehr geringen Anzahl einfacher Stoffe gebild« «t^Ä^ch die größte Mannigfaltigkeit zeigen. Durch Wöhler wurde die frühem Meinung, daß die organischen Verbindungen nur unter dem Einfluß der Lebens kraft entstehen, und daher nicht künstlich zusammengesetzt werden könnten, du^ die That widerlegt und seitdem haben sich die neueren theoretischen Anschauung der Chemiker vorzugsweise aus der Untersuchung organischer Verbindungen c«»- wickelt. Der hervorragendste Vertreter dieser Richtung in der Chemie ist Ing II. D v. Lie schung- namen gcbracl Wirths« Herma 4 bleiben die PH gesteckt lebten auch u nachzu ihrer L in dies nur so folgen Besen Theile« gereift« hat de welche« welche« in dies« logie « ragend Vertue auf di in de« Btüllc liner 1 der Er widme widN Äbene Erfolg räthsel Wents, grüud« Tone» in« Ol