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et -k i^" II. Die deutsche Wissenschaft im neunzehnten Jahrhundert. 527 Messungen beruhenden Karten der Mondobcrstäche die Beschaffenheit dieses unseres Trabanten genauer kennen gelehrt, und in neuerer Zeit hat Schmidt in Athen dieselbe Arbeit in noch größerem Umfange durchgcfiihrt. Durch Han sen in Gotha und Delaunay in Paris wurde die Bewegung des Mondes erneuten scharfen Berechnungen unterworfen, welche zu kleinen Unterschieden mit der Beobachtung geführt haben, deren Ausgleichung eine wichtige Aufgabe der Zukunft ist. Die Fixsternwelt hat gleichfalls zu fortgesetzten sehr umfangreichen Bcobach. tungen Veranlassung gegeben, welche über die Bewegung der Doppelsinne, die Vertheilung der Fixsterne im Raum, über die Bewegung unseres Sonnensystems Resultate zu Tage gefördert haben, an die sich die Namen der Astronomen^, Herschel Vater und Sohn, von denen der letztere durch seine Arbeiten am CapU^,^ der guten Hoffnung unsere Kenntniß des südlichen Himmels erweiterte, ferner derDeutschen Argelander, Peters, Enckc u A. knüpfen. Der letztgenannte Forscher hat seinen Namen vorzugsweise bekannt gemacht durch seine ausgezcich- neten Arbeiten über den nach ihm benannten periodisch wicdcrkchrcndcn Kome- ten, welche zu mannigfaltigen Untersuchungen über die Bewegung und Natur E-rE. dieser rätselhaften Körper die Anregung gegeben haben. So wurde in jüngster Zeit die Aufmerksamkeit der Astronomen aus den Zusammenhang der Kometen mit den Sternschnuppen und Meteorsteinfällen gelenkt. Die Untersuchungen von Schiaparelli in Mailand, von H. A. Newton, Weiß u. A. haben einen solchen Zusammenhang, wenn auch noch nicht vollständig erwiesen, so doch sehr wahr scheinlich gemacht. Eine unerwartete Bereicherung unserer Kenntnisse von der Beschaffenheit der Gestirne hat die schöne Entdeckung der Spectralanalyse durch Kirchhoff und Bunsen in Heidelberg gebracht. Sie hat uns gelehrt, aus der Beschaffenheit des Lichtes, welches die leuchtenden Weltkörper, die Sonne, die entferntesten Fixsterne und Nebelflecken uns zuscnden, die weitgehendsten Schlüsse Zu ziehen aus die Stoffe, aus welchen dieselben zusammengesetzt sind, aus die i Aggregatzustände, in denen sie sich befinden. Die letzterwähnte Entdeckung führt uns hinüber aus das Gebiet der «KM. I>" < s' am.. Physik, dem sie ihren Ursprung verdankt. Die gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts genauer bekannt gewordenen Erscheinungen der Polarisation, Doppelbrechung, Interferenz und Beugung des Lichtes wurden in unserem Jahr hundert von zahlreichen Gelehrten vielseitig durchforscht und durch neue Wahr- nM-rsoo. uehmnngen vermehrt. Wir erwähnen die Arbeiten von Arago, Bist, Brewster, Stokes, Schwerd, Fraunhofer u. A., vor allen aber die scharfsinnigen, sowohl nea-roso. theoretischen als beobachtenden Untersuchungen von Fresnel, welche der Ansicht, zrÄ-rWo. daß die Lichterscheinungen durch eine Wellenbewegung zu erklären seien, zumo^Eo. unbestrittenen Siege verhalfen, indem sie die reiche Fülle der optischen Vorgänge nsat-rnr. bis in die kleinsten Einzelheiten in vollkommen befriedigender Weise aus dieser