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486 6. Cultur- und Geistesleben in Deutschland. Brugman „Morphologische Untersuchungen auf dein Gebiete der indogcrmaniD' Sprachen"). Von dein überall entfalteten frischen Leben in der vergleichenden Sprat Wissenschaft zeugt auch, daß neben der altbewährten seit 1850 erscheinenden A. Kuh« scheu „Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung, seit 1877 ein neues Organ güA' Tendenz, die von Bczzenberger in Göttingen herausgcgebcnen „Beiträge zur der indogermanischen Sprachen", Boden gefunden hat. 3' Neben der indogermanischen waren cs zunächst die semitischen Sprache» deren Studium auch durch die 1845 gegründete deutsche morgcnländische 6t sellschaft mit dem Sitze in Leipzig-Halle neue, fruchtbringende Anregung erfühl Sie erfreuten, sich eingehendster und umfassendster Bearbeitung. Unter V' allen verfügt die arabische über die reichste Literatur und hat vor den ander» überdies den Vorzug einer noch lebenden Zunge voraus. Hier begründ Silvestre de Sach eine neue Epoche, deren Träger, wie in Frankreich Keniat' und Quatremere, in England Wright, in Holland Sozy und de Goeje, Deutschland Fleischer, Rödiger und Gildemeister wurden. Neue HülMi»» (Freytag, Ewald, Caspari, Wright, Laue) wurden geschaffen; zahlreiche P^h' cationcn (Fleischer, Wüstcnfeld, Flügel, Sachau, Ahlwardt) erschienen und^' Geschichte der moslemischen Welt fand tiefgehende Darstellung (Hammer-M stall, Weil, Sprenger, Caussin de Perceval u.) a. Die Kenntniß des PhöniM i788-i842^'Miterte sich beträchtlich, nachdem Gesenius hiefür die richtige Grundlage f Wonnen hatte, durch neu aufgefundcne Inschriften, welche von Ewald, Levy, Cuting entziffert wurden. Das ganze Gebiet der aramäischen Dialekte von Nöldckc in umfassendster Weise von sprachverglcichendcn Gesichtspunkt aus behandelt und spcciell das Syrische erfuhr reiche Pflege, durch gramnialiflh' (Nöldeke, Merx) und lexicalische Arbeiten (Bernstein, Smith), sowie durch cationcn syrischer Autoren (Wright, Hofmann, de Lagarde) und von Sau»") lungcn der wenigen lebenden Reste der syrischen Sprache (Svein, Prym). Aethiopische mit seinen Tochtersprachen sand durch Dillmann und Prätorius st" Lexicon und Grammatik gründlichste Darlegung. Den Ausgangspunkt für diE lohnenden Streifzüge auf das gcsammte Gebiet des semitischen Orients bil^ in der Regel das Hebräische, welches in Gesenius' großen grammatikalischen»") lexikalischen Leistungen zuerst den engen Formen einer theologischen Fachdiscift entwachsen ist und dann unter den Händen von Heinrich Ewald, Justus Hausen, Ferd. Hitzig, H. Hnpfeld u. A. eine mit den Fortschritten der classil^ Philologie durchaus ebenbürtige und dabei stets den Zusammenhang mit de» gesammten Sprachgebiet wahrende Ausbildung fand. Ein ganz neues Gebiet ^ Semitismus wurde entdeckt, nachdem auf den Denkmälern von Pcrsepolis, bylon und Ninive, aber auch sonst vereinzelt in Kleinasien, Syrien und MsE tannen die s. g. Keilschrift ans Licht getreten war. Während nämlich die erste tung dieser, von den alten Königen Babyloniens und Persiens herrühre» " Inschriften, deren Entzifferung von Gro tcfend 1802 begonnen, von Lasst" Burnouf und H. Rawlinson 1846 vollendet worden war, eine indogerina»^