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II. Die deutsche Wissenschaft im neunzehnten Jahrhundert. 485 oelt auj- Sprech! ganz!« : Bed«- erhält >, um > dienet PracW' n Wiss» -tion dkt zwischk' i Klaffki h. dic>>" neimmdl ch äus^ ndiiiß wr einz^ wirklich^ Klasse s gehörig terschied^ det, a und hen r GrB^ stbcsired^ e Spr»^ >eisc m, bcs-^ Sans^' scheu, iguistis^ 'er eu amchc" en, L< ianiw ndc-E -pcziol-^ groß-»^ Maßstabe begründet zu haben. Eine außerordentliche Fülle des Wortschatzes der indo germanischen Sprachen ist von ihm schlagend gedeutet und auf seine Wurzeln zurück- gcführt worden, also, daß seiner stauncnswerthen Gelehrsamkeit und glänzenden Combinationsgabe die junge Wissenschaft eine höchst beträchtliche Bereicherung ihres Forschungsmatcrials verdankt. Gleichzeitig versuchte der kenntnißrciche Aug. Schlei- Sckleiche>^ cher im Allgemeinen die Bedeutung der Sprache für die Naturgeschichte des Menschen darzuthun, und durch sein „Compendium der vergleichenden Grammatik der indoger manischen Sprachen" brachte er zum ersten Male die als sicher erscheinenden Ergebnisse der vergleichenden Sprachforschung in dm Rahmen eines wohlabgerundeten Systems; im besonderen verdankt man ihm gründliche Untersuchungen über die slavischen Sprachen und ein populäres Werk über „die deutsche Sprache", aus welchem letzteren mancher Gebildete in unserem Vaterlande Kcnntniß des formalen Baues der indogermanischen Sprachen überhaupt und der deutschen Muttersprache insbesondere geschöpft hat. Steinthal baute unmittelbar auf W. v. Humboldt weiter, suchte dessen Tiefsinn zuSainthm erläutern und seine psychologische Sprachbetrachtung durch zahlreiche Schriften, unter denen die „Charakteristik der hauptsächlichsten Typen des Sprachbaues" die hervor ragendste ist, zu pflegen und weiter zu entwickeln. Einzelne Sprachgebiete erhielten ebenfalls ihre sorgsame Pflege im Sinne und Geiste der vergleichenden historischen Grammatik. So das Griechische durch G- Curtius, dessen Arbeiten „Grundzüge derEuums griechischen Etymologie"; „Das Verbum der griechischen Sprache" u. a. vornehmlich E- closfischen Philologen und Schulmännern die Lehren und Resultate der Sprachwissen schaft vermittelten; das Lateinische durch Wilh. Corsscn's Werk „Uebcr Aussprache, C°rssm Bocalismus und Betonung der lateinischen Sprache" und andere Schriften desselben Verfassers. Zn neuerer Zeit fand Pott's Specialfcld, die vergleichende Etymologie, einen jüngeren rüstigen Bearbeiter an Aug. Fick in Göttingen, dessen „Vergleichendes Wörterbuch der indogermanischen Sprachen" in kurzer Zeit mehrere stetig anwachscndc Auflagen erlebte. Delbrück und Windisch, beide namhaft als Sanskritisten, letz- tmr zugleich als Kcltologe, gewannen dem indogermanischen Sprachstudium wieder eine neue Seite ab: sie legten den Grund zu der neben der Formenlehre anfangs ver nachlässigten vergleichenden Syntax („Syntaktische Forschungen"). Ihren Spuren auf diesem Spccialgcbicte folgte dann neben anderen Hübschmann („Zur Lasuslchre"), indem er besonders die Syntax der Avestasprachc, wie Delbrück die der Veden, wcgsam zu machen wußte. Zm Ganzen hat sich der neuesten Sprachwissenschaft ein vorwiegend kritischer Charakter bemächtigt: eine heilsame Skepsis beginnt die schon eingebürgerten Lehren der älteren Zeit zu sichten. So unterwarf Joh. Schmidt, ein Schüler Schleicher's, die traditionellen Ansichten über die Gliederung des indogermanischen Sprachstammes einer gründlichen Revision; seine kleine, aber anregende Schrift über „Die Verwandtschafts- derhältnissc der indogermanischen Sprachen", rief eine zeitgemäße Prüfung der Krite- Am für nähere und entferntere Sprachverwandtschaft hervor. Ferner ist eine an Leskien in Leipzig anknüpsende Richtung, die sogenannte „junggrammatische" (Ost- hoff, Brugman) , seit einigen Jahren eifrig bestrebt, die an der controlirbarcn Worischm Entwickelung neuerer Sprachen und lebender Dialekte gemachten mcthodo- ^lwchm Erfahrungen mehr als früher geschehen bei der Erforschung der alten todtcn, "ur in Literaturdenkmälern überlieferten Sprachorganismcn zu vcrwerthen: man bc- "Ä die Nothwcndigkcit, dem Walten der verschiedenartigen in der Sprachentwickelung gütigen Kräfte energischer gerecht zu werden und genauer das Verhältniß des Antheils lestzustellcn, welchen Leibes- und Seelcnthätigkcit des Menschen (Physiologie und Psy chologie) an der Vererbung und Umbildung menschlicher Sprache haben. (Osthoff und