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474 0. Kultur- und Geistesleben in Deutschland. nicht vergaß, daß cs sich dabei eben nur um Erscheinungen im Sinne Kant s handle, weshalb neben der wissenschaftlichen Weltcrkcnntniß der unersetzliche Werth der ästheti- schcn und der ethischen Ideale bestehen bleibe; während so von verschiedenen Seilen aus an einer soliden Basis für eine sich anbahncndc Verständigung gearbeitet wird, deren reifere Formen freilich erst der Zukunft in den Schooß fallen werden, hat die Gegenwart, soweit sie nach sofortigem Abschluß der Weltanschauung, ohne beim rcli' giösen Glauben oder bei der ästhetischen Ahnung eine Anleihe zu machen, verlangt!, » hauptsächlich zwei Systenicn ihren Beifall geschenkt, welche sich zumeist durch eine mehr optimistische oder aber pessimistische Färbung von einander unterscheiden. Auf dN einen Seite haben wir einen Materialismus, welcher durch Aufnahme der berühmt!« M-nismue.Selectionstheorie Darwin's zum naturphtlosophischcn „Monismus" sortgebildel wurde, wie ihn besonders Häckel, O. Schmidt, Carncri vertreten. Die sich eröß' ncnde, freilich noch aus ziemlicher Ferne winkende, Möglichkeit, den ganzen Entwickk' lungsprozcß von der einfachsten Zelle bis zum vollendeten menschlichen Organist rein mechanisch zu erklären, mußte aufs Neue den philosophischen Trieb reizen, den rein mechanischen Gesetzen der Anziehung und Abstoßung der von Ewigkeit vorhandenen Atome, mit Ausschluß jeglicher nach Zweckvorstcllungcn wirkenden llv fachen, das Weltall zu construieen. Wesentlich Monismus ist namentlich auch Weltanschauung, welche David Friedrich Strauß in seinem Schlußbckcnntniß „der und der neue Glaube" st 872) vorgctragcn hat, darin er mit dem Christcnthum drücklich bricht und die Resultate der modernen Naturwissenschaften nicht blos, sondcr" auch die äußersten Consequenzen, welche der Materialismus daraus gezogen adoptirt. Seinen philosophischen Grundgedanken hat sein Landsmann C. G. Reusch« , treffend als „Philosophie des Universums" gekennzeichnet, sofern er hinausläuft «"l das Weltall, gedacht als schlechthin unendlich nach Raum und Zeit, nach Kraft Stoff, ohne Anfang und Ende, bei allem Wechsel ewig sich selbst gleich. Im scharfen Gegensätze zu diesem, als „Werkstätte des Vernünftigen und Guts Anhui Scho, gepriesenen Weltall steht das Weltbild des Pessimismus, wie cs Arthur Schopc"^ penhomr. h schon 1818 in seiner „Welt als Wille und Vorstellung" zuerst in einer wesc^' lich an buddhistische Ideale erinnernden Weise ausgestellt hatte. Sein System ist dem einen seiner Endpunkte ebenso extrem idealistisch, wie auf dem andern cxtB' materialistisch. Jenes sofern die Welt als „Vorstellung" genau der Erscheinung Ml entspricht, ohne Subject cs also auch kein Object gibt; dieses sofern der Jntellcct ledig' lich Product oder vielmehr Action des Gehirns sein soll. Wenn nun aber Kant"^ dem Ding an sich als einem Unbegreiflichen stehen geblieben war, so findet Schopf Hauer dieses Ding an sich im Willen, unter welchem er nicht nur das bewußte Beg" ren, sondern auch den unbewußten Trieb bis herab zu den in der unorganischen sich bekundenden Kräften versteht. Durchaus ist der naturwüchsige, aber blinde, auf Bestätigung und Erhaltung der Existenz gerichtete Wille das Erste, der eigcnM > Grund der Welt. Erst auf den höchsten Stufen der Objectivirung des WillcnS ist das Bewußtsein hinzu, bedingt durch die Bildung des Nervensystems. Ihm verdang wir die ganze uns umgebende Scheinwclt. Alle Intelligenz dient aber zunächst dem Willen zum Leben; die Individuen sind nur Mittel für die Gattung, a" , leere Subjecte zu dem einen und alleinigen Prädicat eines ziellosen Willens. Ewig u'' befriedigt in ihrem Thun und Streben, leider aber mitfühlend, müssen sic die ' liche Leidensfolge der Welt durchmachcn, bis sich endlich in den Genies unter ihnen Jntellcct von der Sclaverei des Willens befreit, dem schlechten Scherz des Weltbank hinter die Coulissen sieht und den Willen zum Leben zum Stillstand bringt. Jahrs ncnde lang Kr-ifi das Oeffei deSE Tage! vcrda spielt ander schmc in dc treten immc Mcns lösen deren hinnn drück kann mun^ That Dicfi Lyril kleinl betri send! Stin dieg matt dazu Hege seine sterb »ng Frai öffn die; gum aus mm Unl thö! die bietc vam