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I. Die poetische Literatur nach Goethe. 441 >de» nmzs' und'" uM nz, d" Aes^ h tras" köniü" mlut'^ M ei«' en vev :m d«i ganzen öffentlichen Leben die Geister nach den verschiedensten Richtungen aus einander gingen und ein in früher» Zeiten unbekanntes Partciwescn alle Ver hältnisse durchdrang, so auch in der Dichtkunst und in der gcsannntcn Literatur. Auch hier gab sich eine aristokratische conservirende und eine liberale volksthüm- liche und reformirende Gesinnung kund. Die Romantiker schlossen mit den Aristokraten und Regierungen ihren Bund, betrachteten die Literatur als Sonder- gut der Vornehmen und Gebildeten und suchten den aus der Revolution hcrvor- gegangencn demokratischen Geist durch Wiederbelebung mittelalterlicher Religio sität, Poesie, Kunst und Weltanschauung zu bekämpfen. Unter ihren Händen erhielt die Dichtkunst ein exclusives, aristokratisches Gepräge, und hatte dies einerseits den Vortheil, daß die Poesie gehoben und der zunehmenden Verflach ung entrissen ward, so hatte es anderseits die Folge, daß der größere Theil der Nation ihnen und ihren Zielen entfremdet wurde und sich den Dichtern zu wandte , die sich an das wirkliche, handelnde Leben anlehnten und sich an den Bestrebungen und Anliegen des Volks bctheiligtcn. Die Dichter des Fortschritts und der Zukunft waren in einer minder be- neidenswerthcn Stellung als die Lobredncr der Vergangenheit und des Rück- R,chiung°" schritts. Denn während die Romantiker sich der Gunst der Fürsten und Vor nehmen erfreuten, die Genüsse des Lebens in vollen Zügen schöpften und über dem Bewundern mittelalterlichen Wesens und dem Lobpreisen Italiens, des Feenlandcs jeglicher Kunst, das deutsche Vaterland mit seinen Kämpfen und Leiden übersahen, waren die Sänger der Freiheit, die zum Volke hielten und aus Erfüllung der in der Noth gegebenen Verheißungen drangen, der Zurück setzung, Mißachtung, Verfolgung ausgesetzt. Kein Wunder, daß Manche, die anfangs der Freiheit und dem Fortschritt gehuldigt, sich bald eines Andern be sannen und wie Görres u. A. sich der entgegengesetzten Seite zuwandtcn, die reicheren Lohn in Aussicht stellte. (S. 43s. Nur Wenige hielten Stand und störten die Lobgcsänge und Verherrlichungen der Eonservativcn durch liberale Mihtöne und Mahnrufe. Unter diesen war Ludwig Uhland eine Helle Stimme in trüber Zeit, und Moritz Arndt bewahrte auch uuter gerichtlicher Verfolgung und Amtsentsctzung den Glauben an Deutschlands dereiustige Einheit. Auch Ang. Graf v. Plateu-Hallermünde (XIV, 863, wo ein Druckfehler uuW^m^. Geburtsjahr zu corrigiren ists, ausgezeichnet als formgewandter Lyriker (Ghase len, Lieder, Öden, Sonettes, als satirischer Komödicndichter und auch im Epos h,A.bbasiden"s nicht unglücklich, den der „Weltschmerz" und die innere Zerrissenheit aus der Heimath wegtrieb, huldigte dem politischen Liberalismus. Sie bildeten nebenSchillcr und Körner dieLieblingslectürc des deutschen Volks und alleBemnh- nngen der Romantiker und ihrer gleichgesinnten Nachfolger, unter denen selbst fürstliche Personen, wie König Ludwig von Baiern und Prinz Johann von Sachsen, und hochgestellte Staatsmänner, wie der baierische Staatsmi nister ».Schenk und der österreichische Freiherr v. Münch - Bellinghaus en fluß und sen , JdB SchV