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I. Weltlage. Socialismus. Religion und Kirche. 27 agra- ng der clndcn Zeiten; sic in ismus imilie, rüdcr- örung r und i Ver- n und igische ?te die h seit- Jahr s bil- rZiel llrbcit ution icstal- ndcre elchcr Liebe Glück Gott stehe, der Abbe aute, täts- ver- ichcs der auf rün- licise ! ge- rus, sou- vcränctnt, demokratischer Selbstregicrung und allgemeinem Stimmrecht und Gütergemeinschaft vermittelst einer Vcrtheilung der Erzeugnisse des Bodens und der Industrie verlangt, aber die Che und Familie bestehen läßt, dem krassen Materialismus des rohen Eonununismus den Glauben au ein höheres Wesen und eine socialistischc Glaubenslehre, jedoch ohne Priestcrschaft, cntgcgenstelll, und nicht durch Gewalt, sondern auf dein Wege der Belehrung und Ueberzeu- gung seine Grundsätze verwirklichen soll. Eine mit Hülfe einer durchgreifenden Wahlreform zu begründende demokratische Staatsform gilt ihm als Anfang, ein Uebcrgangsstaatsrecht mit allmählicher Verminderung der Ungleichheiten der Güter und Bildung, durch Abänderung der Erbrechte, durch progressive Besteue- rungswcise, durch Einführung einer gemeinsamen und freien Erziehung u. a. als vermittelnde Periode zu der von Christus gelehrten brüderlichen Gleichheit und Liebe. Dieser keineswegs bedeutende „philosophische und sociale Roman" von einem Counnunistenstaat voll paradiesischer Glückseligkeit, den Cabet wäh rend eines Fluchtanfcnthaltcs in England nach dein Vorbilde von Thomas Morus verfaßte, galt vielen Arbeitern als Evangelium und erlangte große Verbreitung. Die neue Zeitschrift Ue UoxrUairs war viele Jahre hindurch das Organ der Ikarier, ihr „Conununistisches Glaubensbekenntniß". — Einen eigen- thümlichen Standpunkt behauptete der kritische Eonununismus des scharfen Dialektikers P. I. Proudhon aus Besancon, der in einer kritischen Unter- suchung „über das Eigcnthum" einerseits das Eigcnthum als die Ausbeutung des Schwachen durch den Starken bekämpfte („Eigenthum ist Diebstahl"), an derseits die Gütergemeinschaft für eine Ausbeutung des Starken durch den Schwachen erklärte, mit Aufhebung der Erblichkeit ein individuelles Eigenthum nach den Leistungen eines Jeden als die richtige Basis der Gesellschaft ver langte. Die Akademie von Besancon verdammte das Buch Proudhon's uud entzog dem Verfasser die bisher genossene Studien-Unterstützung, und nur den energischen Vorstellungen seines Freundes und Gönners Blanqui hatte er es zu verdanken, daß er nicht gerichtlich verfolgt ward. Im Laufe seiner Argumenta tion kommt Proudhon zu einer Reihe von Negationen: kein Staat, keine Re gierung, kein Eigcnthum, kein Zins, kein Kapital, mit Einem Wort keine fest stehende Einrichtung. Alle politischen und socialen Institute werden durch freien Vertrag zwischen Einzelnen ersetzt, der sich nur auf bestimmte Zwecke bezieht und nur diejenigen bindet, die sich ihm anschließen. Damit käme man zum nackteu Faustrecht. Proudhon's Doctrinen stehen in manchen Punkten im Ge gensatz zu dem Socialshstem, das Louis Blanc in der Zeitschrift OrZaiüsa-«E ME Eon ärr travarl (1840) aufstellte und das sich in der Omnipotenz einer demo kratischen Staatsgewalt zuspitzt: „Die Noth der arbeitenden Klassen liegt we sentlich in der gänzlich ungeordneten Concurrenz, in dem Kriege Aller gegen Alle, die die Arbeitslöhne zum Acußersten hcrabdrücke und selbst das Capital aufreibc. Uni diesen allgemeinen Kampf zu beseitigen, soll der Staat, als der