Volltext Seite (XML)
I o>" S-' r»»ü' ?v""' „b-"' id-^. ic g°^ w-g" iS-"' ) d-'k' cht»"S ord"' VI. Scheitern der deutschen Reformpläne. Reaction. 423 233 Offiziere, 4 Generale, 7 Obersten, 20 Obcrstlicutenants, 13 Majore, 59 Hauptleute und Rittmeister, 50 Prcmierlicutenants, 80 Secondclieutcnants forderten ihren Abschied „angesichts des Konflikts von Pflichten, welcher ihnen einerseits durch die Pflicht des Gehorsams, anderseits durch die eidlich über nommene Verpflichtung aus die Beobachtung der Verfassung bcvorstchc". Damit waren alle Zwangsmittel Hasscnpflug's erschöpft; von den Verwaltungs - und Finanzbehörden, von den Gerichten, vom Militär zurückgcwicsen, was blieb noch übrig, als fremde Hülfe anzurufcn, um mit Gewalt den Widerstand nic- derzuschlagen und das „monarchische Prinzip" nach der cigcnthümlichcn Auffas- sung Hasscnpflug's zur Geltung zu bringen? Die Vorgänge in Kurhcssen bedrohten in den Augen der Fürsten und Re- gierungen das „landesherrliche Ansehen". In Bregenz wurde daher von den drei «"-ml-", vereinigten Monarchen beschlossen, kraft der von der kurhessischen Regierung an- gerusenen Gesetze des Bundes, dem „Aufruhr" entgcgcnzutretcn. Demgemäß überschritt ein aus Baiern und Oesterreichern bestehendes Bundes-Exccutionshcer die Grenzen des Kurstaats. Aber Preußen, das die Unionsidee noch nicht auf gegeben hatte und demnach der von ihm nicht anerkannten Bundesversammlung in Franksurt nicht das Recht einräumen konnte, ohne seine Zustimmung und Betheiligung in einem benachbarten und befreundeten Lande eigenmächtig einzu schreiten, hatte bereits die ihm bundesrechtlich zustehenden Militärstraßen, sowie u/ s< - M die Hauptstadt Kassel besetzt und nahm eine drohende kriegerische Haltung an, indem es die Landwehr einbericf, das Heer auf den Kriegsfuß stellte und die in Baden liegenden Truppen zurückzog. Der Eintritt des der Union ergebenen Generals von Radowitz in das Ministerium schien die Absicht der preußischen Regierung, an der Idee eines Bundesstaates sestzuhalten, zu beurkunden. In der Nähe von Fulda standen anfangs November die preußischen Truppen dem baierisch-öfterreichischen Bundesheer etliche Tage gegenüber; da aber das Ber liner Ministerium, aus dem Radowitz bald wieder ausschied, lange zu keinem festen Entschluß kommen konnte, so erhielt der preußische Befehlshaber Graf v. d. Gröben so unbestimmte und schwankende Verhaftungsbefehle, daß er nichts zu unternehmen wagte; das Zusammentreffen der beiderseitigen Vorposten» bei dem Dorfe Bronzell wurde als ein „Mißverftändniß" erklärt. Erwartungsvoll blickte das deutsche Volk auf das Fulder Ländchen, wo der Verfaffungskampf in Kurhefsen und die deutsche Frage ihre Entscheidung ' finden sollten. Die Verwickelungen hatten einen Grad erreicht, wo, wie es schien, nur das Schwert Lösung zu schaffen vermochte, und wie betrübend und schrecklich auch allen Vatrrlandssreunden ein Bruderkrieg erscheinen mußte, Preu ßens Ehre und Deutschlands Recht standen auf dem Spiele und forderten Schutz Md Anerkennung. Aber die preußische Regierung gestattete dem Heere nicht, das gezückte Schwert zu gebrauchen ; General v. d. Gröben zog sich „aus stra tegischen Rücksichten" nach Hersseld zurück und überließ Fulda den Bundes- r die Si»- nj^ -e