418 1). Nevolutionsbewegungen der Jahre 1848 biS I851. Würtemberg abzubrcchm. Auch in Kurhcssen wurde die Stimmung des Hosct iuiuier ungünstiger für den Bundesstaat; und als der Kurfürst, der früher feier« lich gelobt, „nur mit Männern des öffentlichen Vertrauens den Thron mngclmi »- wollen", plötzlich an die Stelle des liberalen Ministeriums Eberhard-Wip permann den in ganz Hessen verhaßten ehemaligen Minister Hassen pflüg aus Preußen wieder in seinen Rath berief und die Kammer, die denselben mit einem Mißtrauensvotum empfing und ihm die verlangte Creditbcwilliguug zur Auf- ir. März, nähme einer beträchtlichen Geldsumme verweigerte, ans unbestimmte Zeit vertagte, so sahen Viele in diesem Verfahren den ersten Schritt zu einer Lossagung von dein Bunde des 26. Mai. Dkl Rrichstag Ungeachtet dieser eutmuthigendcn Vorgänge schien jedoch Preußen auf dm '"r« uni°^. begonnene» Wege fortschreiten zu wollen, und sein Beispiel war sür die übrigen »"f°s^ Glieder des Bundes so wirksam, daß am 20. März in Erfurt die Sitzungen des Staaten- und Volkshauscs eröffnet werden konnten. Auch bei den Wahle» zu diesem „Festungs-Parlament" enthielten sich die Demokraten jeder Theil- nahme, daher auch hier die radikale Partei unvertrctcn blieb. Eine Versanu»- lung von vorherrschend conservativer und aristokratischer Färbung, aber reich »» Einsicht, Bildung und Talent und dem Kerne nach von deutscher Vaterlands liebe durchdrungen, schien das Erfurter Reichsparlament berufen und befähig!« die gefährliche Spaltung zwischen Volk und Regierungen wieder auszugleiche» und auf dem Boden eines Rechts- und Bundesstaats, einer deutschen „Union'« wie in der nachträglichen „Additionalacte" der neu zu schaffende Bundesstaat bezeichnet ward, eine allmähliche Versöhnung herbeizuführen. Radowitz, >» dessen gewandte Hand die preußische Regierung die Leitung der bundesstaatliche» Interessen gelegt hatte, stellte in einer meisterhaften Eröffnungsrede Preußen- deutsche Politik und vaterländische Bestrebungen in einem solchen Lichte dar, d»ß die Hoffnungen auf eine deutsche Einigung sich wieder auss Neue belebten, wen» gleich das nachherige Benehmen dieses räthselhaften Mannes die Vertrauende» wieder irre machte. Trotz der Bemühungen einiger gegnerisch gesinnten Abge- ordneten, das Uuionswerk scheitern zu machen, wurde durch die Anstrcngunge» der „Gothaer Partei", der viele vaterländische Männer beitraten, im Erfurt« Volks- und Staateuhaus die Annahme des Vcrfassungsentwurfs vom 26. im Ganzen (an U1oo) beschlössen und bei den nachfolgenden Diskussionen ül>^ die einzelnen Punkte die Wünsche der Regierungen sämmtlich berücksichtigt, I» 27. Axn> daß in wenigen Wochen die Unionsverfassung zu einem befriedigenden Abschluß kam und nur noch der Annahme seitens der Bundesregierungen bedurfte. un,°n und Aber auch das deutsche Unionswerk sollte scheitern. Um dieselbe Zeit, Opposuwn. der Erfurter Reichstag zu Ende ging, erließ Oesterreich eine Circulardepesch« ' tssa in der eine außerordentliche Plenarversammlung des Bundes nach Frankfurt a berufen wurde, zu dem Zweck, die von Preußen und Oesterreich gemeinsch"^ lich eingerichtete provisorische Ccntralgewalt durch ein definitives Bundesorg»"