408 L. Revolutionsbc wegungen dcr Jahre 1848 bis 1851. Stadt Walzen. In raschem Zuge setzte svdann Görgey »üt den beiden Gc«' raicn Danijanics und Klapka über die Gran, siegte über den österreichische" Feldherr» Wohlgemuth bei Nagy-Sarlo und entsetzte Komorn, das die As lagcrungsarmec wochenlang vergebens bonibardirt hatte und ans dessen Thimm» die schwarze Fahne als Zeichen dcr verzweifeltsten Entschlossenheit dcr BcsaM zum Todeskampf aufgepflanzt war. Osm u. Pchh Diese Unfälle überzeugten den Hof von Olmütz, daß Windisch-Grätz lNÜ ' seine altgräflichen Generale dcr großen Aufgabe nicht gewachsen seien. Ciw kaiserliche Botschaft brachte die Abberufung des fürstlichen Feldherr»; Melde» trat an seine Stelle und neue Generale übernahmen die Führung der Truppe». Aber die Umstände waren so drohend geworden, daß der Oberbefehlshaber die Hauptstadt nicht mehr zu halten vermochte. In dcr Nacht des 23. April ver ließen die österreichischen Truppen Pesth; die Schiffbrücke, die diese Stadt n»i Ofen verband, wurde hinter ihnen abgebrannt, damit die in Ofen verbleibende Besatzung vor unerwarteten Ueberfällen gesichert wäre. Noch an demselben Mittage zogen die Magyaren unter dein Jubel des Volks in die freudetrunkene 2S. April festlich geschmückte Stadt ein. Zwei Tage nachher wurde das kaiserliche Bela- gerungshcer von Komorn zum Rückzüge genöthigt, nachdem es den Ungarns lungen war, noch eine zweite Brücke über die Donau zu schlagen und sich im Verschanzungen und eines großen Theils des Geschützes zu bemächtigen. Abs s. Mai. der heftigste Kampf zog sich um Ofen zusammen. Als Görgey anfangs M»l mit seinen tapsern, wohlgerüsteten Truppen auf den benachbarten Berghöheu sich zeigte, in der Absicht, auch das rechte Donaunfer von den Feinden zu befreie», da erkannte die kaiserliche Besatzung, daß ihr einziges Heil auf ihrer Tapferkeit beruhe. Der Befehlshaber, General Hentzi, ein Schweizer, ließ daher in aller Eile die in guten Stand gesetzten Festungswerke schließen, Schanzen und Uni- Pfählungen errichten, Gräben und Brüstungen aufführen und traf alle Vorkeh- rungen zu einer hartnäckigen Bertheidigung. Umsonst! Durch ein furchtbares Bombardement, täglich wiederholt, durch unterirdische Minen und durch häufig Angriffe vernichtete Görgey allmählich die Vertheidigungsanstalten. Es hab nichts, daß Hentzi, um den Feind zum Einstellen dcr Belagerung zu zwingen, ganze Quartiere der jenseitigen Hauptstadt Pesth in Brand schießen ließ; als am 21. Mai durch das unaufhörliche Feuern mit glühenden Kugeln Ofen v> Brand gerieth und ein heftiger Wind die Flammen rasch von einem Ort M andern trug, brachte ein während der Verwirrung niit aller Anstrengung unter nommener Sturm auch die Stadt Ofen zu Fall. Die Tapferkeit und Kriegs wuth war auf beiden Seiten gleich; schrittweise wurde die Stadt erobert u»b vcrtheidigt; in Höfen und Zimmern focht Man» gegen Mann; Leichen Blut bedeckten weithin den Boden. Hentzi fand bei dcr Erstürmung den Hclde»- tod; die Ueberlebenden geriethen in Kriegsgefangenschaft. Die österreichische Heere zogen sich nach Preßburg und an das äußerste Ende der Insel Schiit