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406 v. Rcvolutionsbewcgungen der Jahre 1848 bis 1851. 1849 der polnische General Bein, ein edler und tapferer Mann, dein selbst seine Feinde ihre Achtung nicht versagen konnten und der Muth und Kriegs- crfahrung mit einem humanen Sinn verband, den Oberbefehl über die ungari- scheu Truppen in Siebenbürgen erhielt, nahm der Krieg eine regelmäßigere Ge> stalt an. Von der Ansicht ausgehend, daß die Magharcn nur vereint mit de« Slaven und Rumänen die österreichische Herrschaft zu brechen vermochten, suchte er die Walachen nnd Szeklcr zu versöhne» oder doch zu gegenseitiger Milde und Schonung zu bewegen. Um so schrecklicher wurden aber nunmehr die mit Oester reich verbündeten Sachsen von der ganzen Kriegswnth getroffen. Zwei ihrer Hauptstädte, Kronstadt und Klausenburg, fielen in die Hände der Magyaren, und die dritte, Hermannstadt, wurde durch Bem von den umliegenden Berghohen und von der Burg aus hart bedrängt. Puchncr's Kriegsmacht war unzuläng lich, und wie groß auch der Hcldcnmulh der Sachsen in Hcrmannstadt war, aus die Dauer hätten sie den Szeklern und Magyaren nicht zu widerstehen vermocht. Da gelang es den österreichischen Parteigängern, die Ausschüsse des sächsische« und walachischcn Landtages zu einem folgenreichen Schritt zu bereden. Unter österreichischer Vermittelung wurden die Russen, die schon seit zwei Monaten die walachische Grenze besetzt gehalten, zu Hülfe gerufen. Diese folgten bereitwillig dem Ruse. General Engelhardt rückte mit 6000 Mann und zwanzig Stück Ge- i. 4. Nb,, schütz in Siebenbürgen ein und besetzte Kronstadt und Hermannstadt nach hcftigc« ' Gefechten. Dadurch erlangten die österreichischen Truppen freie Hand zu wei teren Unternehmungen. 2. Oie Revolution siegreich. suih°u^iÄ! Die österreichische Regierung schien der Meinung zu sein, mit der §>«- Gö-g-y. »ahme von Ofen-Pcsth und der Verkündigung des Kricgsrcchts sei der ungarisch Aufstand zu Ende. Sie ernannte nun den Banus Jellachich zum Gouverneur von Dalmatien, mit Beibehaltung seiner bisherigen Würde, bewilligte die Ab sonderung der Woiwodschaft Serbien und stellte die Auflösung der Union zM scheu Ungarn und Siebenbürgen in Aussicht. Dies weckte von Neuem den des Aufruhrs in den kriegerischen, für den Fortbestand des Königreichs besorgte« Ungarn, und ein Kampf bereitete sich vor, der an Heftigkeit und Ausdauer ubr Kriegsthaten der beiden tiefbewegten Jahre weit übertraf. Polnische Emigrautc« und Parteigänger, darunter Feldherren von Ruf und Geschick, wie Dembiusk« Bem u.A. schlossen sich der ungarischen Erhebung an, in der Hoffnung, dad»^ die Wiederherstellung Polens zu erringen; Kossuth's großartige Demagogen^' war von wunderbarer Wirkung auf das rauhe, abgehärtete, vaterländisch^' sinntc Volk der Magyaren, und die allenthalben herrschende Gähruug Kampflust führte Freischnareu und Abenteurer in Masse herbei. Ein v«'"