V Ungarns Erhebung und Fall. 405 bald erzeugten stunde Einflüsterungen und rclstre Ueberlegung ebne Sinnesände rung. Die Rumänen und Walachen verwarten die Union mit Ungarn und hielten zum Kaiscrstaat, und die Sachstn, mehr aus Erhaltung ihrer alten ver brieften Rechte und Freiheiten als aus Erwerbung unsicherer Resormen bedacht, erllmten sich sür Beibehaltung der alten Anstände. Beide Stämme schaarten sich um die österreichische Reichssahne und lenkten dadurch die ganze Kriegswuth ihrer magyarischen Rachbarn aus sich. Die Szeklcr Husaren aus stüchtigen Rossen und die ungarischen Laudwehrmänner übersielen die ossenen Flecken, die reichen Dörser und Maierhöse der Sachsen und schonten in ihrer Wuth weder Geschlecht noch nd de» s zÄ n vB yariÄ wrdeiü > HÄ utwcd» ieg Ä mg dii >ug del die v»' hwcch^ rnd Mes e iv^ Ung»^ ftrcht!^ 3usa^ eriuÄ setzen und Gräuel Mes überbot, was seit den Tagen der Hunnen und Vandalen in den Jahrbüchern der Kriegsgeschichte verzeichnet worden. Auch in die ent legenen Thäler und Berghohen jenes wildromantischen Landes, wo seit Jahr hunderten verschiedene Volksstämmc, die germanischen Sachsen, die magyari schen Ungarn und Szeklcr und die weit nach der Walachei, Moldau und Buko wina verbreiteten Rumänen, mit verschiedenen Rechten und Einrichtungen und mit einem gemeinsamen siebenbürgischen Landtage in Eintracht nebeneinander ge lebt, war der Stammcshader mit seiner Neuerungssucht gedrungen, um das Glück und den Frieden zu verscheuchen. Zuerst verlangten und erhielten die Ru mänen gleiche Rechte mit den Sachsen und Magyaren und schickten ihre Abge ordneten zum Landtage nach Klausenburg; daun bewirkten die Szeklcr und Magyaren, daß der vereinte siebenbürgische Landtag an die österreichische Regie rung die Forderung stellte, mit Ungarn durch eine unauslösliche Union verbun den zu werden; und auch diesem Verlangen willsahrte Kaiser Ferdinand in jenen sturmvollcn Tagen, die der Frühling 4848 über Europa herbeigcsührt. Aber s vc^ uub Alter, weder Privateigenthum noch Kirchengut ; die Rumänen bildeten räuberische Freischaarcn, die mordend, plündernd und verheerend in das Gebiet ihrer seiud- lichen Nachbarn eiudrangen; die Sachsen, minder kriegerisch und wutheutbranut als ihre Nachbarn, wehrten bios die sremde Unbill ab und riesen zu ihrem Schutze die österreichische Armee unter General Puchner ins Land. So lagerten sich alle Schrecken eines leidenschastlichen, verheerenden Nationalkrieges über das , schöne, unglückliche Siebenbürgen. In dem ansgeregtrn Stammrshah erlangte die österreichische Regierung den krustigsten Bnndesgenossen. Ais im Januar -r^ scheu Armee und allen Kriegsvorrälhen in der Stille die Hauptstadt und zog nach Dcbreczin, die Krone des heiligen Stephan, die Rcichsinsignicn und die Banknotenpresse mit sich fortnchmcnd. Der Landcsverthcidigungsausschuh und die Dcputirten des Reichstags begleiteten ihn. Am folgenden Tage hielt der s.J-n.r««». Feldmarschall mit dem Bauns Jcllachich seinen Einzug in Ofen und Pesth und schickte die Schlüssel der beiden Schwcsterstädte an den Kaiser. Mittlerweile hatte der Kampf gegen die Serben um Pancsova und an den festen Römcrschanzcn nnd Lagerwällcn an der Donau und Theiß seinen blutigen Fortgang, und in Siebenbürgen war ein Krieg ausgcbrochen, der an Ent