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I. Weltlage. Socialisinus. Religion und Kirche. 25 mittelst Vereine zu gemeinscnncu Zwecken zu begründen trachtete, da wendete sich der gcsnndc Sinn des britischen Volks von ihm ab und es bedurfte kaum eines gänzlich mißlungenen Versuchs, in Indiana, einem der vereinigten Staaten, eine communistische Kolonie, New-Harmony genannt, zu gründen, um seinem. Theorie alles Ansehens in England zu berauben. Aber die von ihm gegebene Anregung zur Selbsthülfe der Arbeiter mittelst Zwangsassociationen und Ar beitseinstellungen in Masse den Großindustriellen Ausgleichungsvcrträge abzu- nöthigen, hatte verhängnißvolle Folgen. Mannichfaltiger und praktischer gestalteten sich die Systeme des Commu- E°mmu. nismus, die nach der Julircvolution dem ausgewühlten Boden Frankreichs ent keimten und in zahlreichen geheimen Gesellschaften ausgebildet und verbreitet wurden. Der Arbeiterstand, der in der großen Woche für die nationale Be freiung das Meiste gethan, konnte mit den Resultaten des blutigen Kampfes nicht zufrieden sein. Was nützte den Proletariern die Reform der Charte und die Erweiterung der politischen Freiheit, wenn sic selbst durch den Ccnsus von jeder Mitwirkung bei den Wahlen fern gehalten waren? Wir wissen, daß schon in den Tagen der Krisis eine demokratische Partei die Entscheidung über die künf tige Staatsform einer neuen Volksvertretung anheimgeben wollte, daß sie die Befugniß einer unter ganz andern Verhältnissen gewählten Deputirtenkammer, das öffentliche Leben Frankreichs eigenmächtig zu bestimmen, mit Rechtsgründen anfocht. Diese mit den Ergebnissen der revolutionären Anstrengungen unzufrie dene Partei nahm mit den Jahren an Zahl und Bedeutung zu. Die Mitglieder verfolgten republikanische Tendenzen und ihre Wortführer trugen kein Bedenken, die gewaltthätigsten Mittel zur Erreichung ihrer revolutionären Zwecke 'zu ver künden und zu empfehlen, den Königsmord als die ruhmreichste und verdienst vollste Heldenthat darzustellen. Bald war ganz Frankreich mit einem Netze von Geheimbünden überzogen, die, wie verschiedenartig ihre Formen und Theorien sein mochten, alle republikanische und communistische Ziele verfolgten, alle von dem Grundsätze ausgingen, daß die gegenwärtige Lage des Proletariats mit der Idee der Freiheit und Gleichheit im Widerspruch stehe, daß dieser Widerspruch seine Wurzeln im Privateigenthum und im Familienverband habe, und daß somit eine Neugestaltung des Staats und der Gesellschaft auf jede Weise begründet, der klaffende Gegensatz zwischen Besitzenden und Nichtbesitzenden, zwischen „Volk" und „Bourgeoisie" beseitigt werden müsse. „Die Zeit naht", las man in dem kommunistischen Blatt I7lroname lidre. „wo das Volk mit bewaffneter Hand fordern wird, daß man ihm seine Güter zurückerstattc. Was der Reiche besitzt, ist meist nur die Frucht des Raubes. Die Erde muß Allen gehören. Die welche Nichts besitzen sind von denen, die besitzen, bestohlen worden". Wie uns bekannt (Xlll, 983), gab die von Buonarotti, einem Genossen Babeufs heraus-B»bkufi«mu«. gegebene „Geschichte der Verschwörung Babeufs" den Anstoß zur Bildung connnunistischer Vereine mit Babeufs Grundsätzen, nur daß sie nicht wie jener