398 I!. Revolutionsbewegungen der Jahre 1848 bis 1851. DnAu«g.»z. Bei der Jsolirung der revolutionären Bewegung auf einen kleinen Rani» und bei dem Mangel alles Widerstandes -konnten die Radikalen in Baden vor ihrem Siege keinen rechten Gebrauch machen. Sic beriefen eine conslilnireB Landesvcrsammlung ein, die, aus demokratischen Minoritätswahlcn herM gegangen, nur das Abbild der unfähigen provisorischen Regierung war. D aus radikalen „Schreiern" zusammengesetzte Versammlung gab ein klägliches Aeugniß von der politischen Befähigung der Bcwcgungspartei; ein verkörpert Ausdruck geistiger Impotenz, war dieser consütuircndc Landtag in Karlsruhe eine Satire auf das konstitutionelle Staatswesen. In gleichem Grade unfähig zeigte» sich die „Civilcommissare" der Amtsstädte und die Anführer der Soldaten und der „Volkswchr". Zwar bildete sich eine Partei des beschleunigten Fortschritts, die den Socialdemokraten Struve als Haupt anerkannte, und von der republo konischen „Schweizer-Legion" unterstützt, mit dem Plaue umging, die rothc Re' publik auszurufcn und die socialistischen Wahngcbilde zu verwirklichen, allein Brentano, ein nüchterner Mann von republikanischen Grundsätzen aber oh» Schwindelei, hintertrieb das gefährliche Unterfangen, das von fremden Abe»' teurem vollführt, unbcrechcnbares Unheil über das Land gebracht haben würde. Die Preußen Mittlerweile hatte sich der Großherzog nach Ehrcnbreitstein und von d» und">nÄrin?nach Franksurt begeben und sich um Hülfe an die Centralgewalt und, als die» keine hinreichende Truppenmacht zur Verfügung hatte, an die preußische Regie' rung gewendet. Letztere gewährte die verlangte Unterstützung nur unter da Bedingung, daß Baden dem „Dreikönigsbunde" beitrete, weshalb der Gros' Herzog das bisherige Ministerium entließ und sich ganz an Preußen anschlos Und als auch das baierische Ministerium, dessen Leitung der frühere ProW und sächsische Minister v. d. Pfordlen übernommen hatte, trotz seines Video standes gegen den „Dreikönigsvcrtrag" das Einrückeu preußischer Truppen in d» Pfalz nachsuchte, so wurde ein combinirttr Angriff auf das revolutionirtc Land beschlossen. Während hessische und mecklenburgische Reichstruppen die Bergstro^ bis Weinheim besetzt hielten und die Soldaten und die Volkswehr der Aufstand schen von ihren unfähigen Führern in nutzlosen Märschen ohne Plan und A»^ herumgczogen wurden, rückten preußische Truppen, Landwehr und LinieiM litär, unter geübten Generalen und Offizieren und dem gemeinsamen Obercono mando des Prinzen von Preußen untergeordnet, nach Süden vor. Nun riM die Häupter der provisorischen Regierung in Baden und dec Pfalz den Pole" Mieroslawski herbei und übertrugen ihm den Oberbefehl über die ganze st«»' bare Jnsurgcntenmacht. Allein Microslawski, obwohl er mehr Plan und O?' nung in die Unternehmungen brachte und den Soldaten wieder Muth und Bo trauen einflößte, war doch am Ende in Baden nicht glücklicher, als vorher Juni 1849. Posen und Sicilicn. Gegen Mitte Juni rückte eine preußische TruppenabW' luug in die baierische Pfalz ein, wo die Insurgenten lange umsonst versus hatten, die von Militär fast entblößte Festung Landau iu ihre Gewalt ?