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!> dd 396 u. Revolutionsbewegungen der Jahre 1848 bis 1 851. theils gefangen wurden. Die Soldaten, von ihren Anführern gröytcnlhc^ verlassen, bildeten den Kern der „Volkswchr", die jetzt die neue Regierung du^ ein allgcnicincs Aufgebot der ivehrbarc» Jugend von achtzehn bis dreißig Iah»" ins Leben rief. Zahlreiche Freischaaren, die von allen Seite» hcrbeiströmtc" mehrten die Menge der Streiter. Waffen nnd Kriegsbedarf boten die Arsens und Vorrathshäuser des Staats. In Kurzem waren alle Geister der Rcvob" tion in Baden vereinigt. D>- Krist«. Der Sieg der Radikalen in Baden konnte nur dann der republikanische Sache zur Herrschaft verhelfen, wenn es gelang, die benachbarten Staaten i" den Strom der Bewegung hincinzurcißcn. Darum wurde sogleich mit bo Pfalz ein Bruderbund geschlossen und Hessen-Darmstadt, Nassau und Wo temberg durch demokratische Aufwiegler in Gährung versetzt. Eine VolkM sammlung in Ober-Landenbach an der Bergstraße, auf der Grenzscheidc do beiden Großherzogthümer, sollte der Anfang sein, die revolutionäre BcwegB nach Hessen zu tragen; aber die gräuliche Ermorduug eines geachteten DaE städter Beamten (Regierungsdirigent Prinz), dek die Versammlung in dn Schranken der Gesetzlichkeit halten wollte, empörte so sehr alles sittliche menschliche Gefühl, daß sich die Bevölkerung und vor Allem das Militär B Unwillen von einer Sache abwandte, die durch solche Mittel durchgeführt merdck sollte; und wie sehr auch in Worms und Mainz, wo noch alte Erinnerung aus den neunziger Jahren den Wühlereien eines Zitz und Genossen als Untn läge dienten, durch Turner und Freischärler für die rothe Fahne geivirkt würd' in der Provinz Starkenburg fand die republikanische Bewegung keinen Bode" Als badische Truppen an die hessische Grenze rückten und mit klingendem Sg in das nachbarliche Land einziehcn wollten, um auch hier den Bund der Volk Verbrüderung zu schließen, wurden sie von dem hessischen Militär mit KoM" scheu empfange«, was sie dermaßen außer Fassung brachte, daß sie sich in cW' verwirrter Flucht nach Heidelberg zurückzogen. Dies war ein kritischer Ä"' ment; die Soldaten, ohne Vertrauen in die neuen selbstgewählten Offiziere, d" ihrer Aufgabe uicht gewachsen waren, fingen an nachdenklich zu werden, ob a>^ die Vorspiegelungen ihrer Verführer wahr seien. Der erste Rausch war vorud' und manchen beschlich Reue und Sorge. Zwar gelang cs den radikalen F>^ rern, diesen Klcinmuth der Soldaten niedcrzuschlagen und sie durch aufreig" Reden zur Rache gegen die „blinden Hessen" anzutreiben; aber ihre eigenen g denen Hoffnungen begannen zu schwinden, als sie merkten, daß die Ncvoluli" nicht über die Grenze bei Heppenheim und Hemsbach vorzudringen verwob Wie sehr sie auch durch lügenhafte Gerüchte von nahen und fernen Siegend- Volks, von Aufständen und Abfall des Militärs, von französischen HülfstruP^ die Leichtgläubigen und die Unwissenden täuschen und zum Ausharreu anfe»^ mochten; über die hessische Grenze konnte die Empörung nicht getragen wcrd^ und die schönen Fluren der Bergstraße von Heppenheim bis Weinheim würd' des^s >- "Ss, ""I s/ "de ^th d- r-- ^et- i>. '