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dit< im> läre uls. aus wer Und auf- ge> Ein Heu. enen gcnc »war M, r der Zang Vn- losen haft- wur- und inige stets d an ch s» und ^ohb dcn hichll Lese" Md. ssung sidel Zah« gd-r rund- IV. Die deutschen Verfassungskämpfe. 391 womit sic ihre Zwecke verhüllen und auch weniger entschiedene Demokraten aus ihre Seite ziehen konnten. Daher entstand auch, wie gesagt, die Bewegung zunächst in den Staaten, wo die Regierungen die Annahme verweigerten, vorab in der bäurischen Rheinpfalz. Dieses Land, schon im Jahr 1832 der! Herd der libe ralen Agitation (S. 203 f.), schien wegen der Nähe Frankreichs und der großen Verbreitung liberaler und radicalcr Ansichten unter dem Volke besonders zum Stützpunkt einer republikanischen Schilderhebuug geeignet. Kaum hatte daher die Aufwiegelung durch wiederholte Volksversammlungen eine solche Höhe erreicht, daß man zur Errichtung einer provisorischen Regierung in Kaiserslautern und einer „Volkswchr" schreiten konnte, so stürmten von allen Seiten Freiwillige herbei, flüchtige Barrikadenkämpfer, wühlerische Demagogen, emigrirte Polen, Handwcrksburschcn, unstete Abenteurer und Taugenichtse, Turner und jugend- liche Schwindelköpfe. Durch freiwillige Beiträge und durch Zwangsbesteucrungcn erlangten die Führer des Ausstandes in dem wohlhabenden Lande bald die »vthigcn Geldmittel. Der Uebcrgang vieler Soldaten aus den beiden Festungen Landau und Germersheim erhöhte das Vertrauen der Demokraten. So sehr waren schon alle Bande der Zucht und Subordination gewichen, daß sich die zwei Regimenter Infanterie, welche Landau besetzt hielten, fast gänzlich auf lösten, daß die Soldaten einzeln und truppweise mit gepacktem Tornister, Ge wehr und Säbel ausrisscn und mau zuletzt Offiziere, das Gewehr im Arm, Schildwache stehen sah. Der Versuch der Lentralregicrung, durch Absendung eines Mitgliedes der Linken, Eisenstuck, als Reichscommissar die Bewegung in den Schranken der Gesetzlichkeit zu halten, war ohne Erfolg. Eisenstuck handelte so sehr im Sinne seiner Partei, daß ihn das Frankfurter Ministerium wegen Überschreitung seiner Instructionen abbcricf. Er hatte die preußischen Truppen, die auf Anordnung der Reichsrcgierung von Mainz aus in die Pfalz einrückten, zum Rückzug genöthigt und dadurch, bei der Unzulänglichkeit des baicrischcn Militärs, die Sache in die Hände der provisorischen Regierung nnd der Frei- schaaren gegeben. Wahrend ganz Deutschland mit gespannter Erwartung auf den Ausgang dieser fast widerstandslosen Bewegung blickte und die Zahl der von allen Seiten düng m in das Land entströmenden Freischärler und Demokratcnfnhrcr mit jedem Tage zunahm, bereitete sich in dem angrenzenden Großhcrzogthum Baden, jenem tief unterwühiten Lande, eine Erhebung vor, die an Umfang nnd Bedeutung alle ähnlichen Erscheinungen dieses und des vorhergehenden Jahres weit übertraf. Hier konnten die Demokraten nicht wie in andern Staaten die Durchführung der Reichsverfassung auf ihre rothe Fahne schreiben; Baden, von einer liberalen Regierung geleitet, war unter den ersten gewesen, welche die Frankfurter Ver fassung anerkannt hatten; es hatte vor allen Ländern bereitwillig die Hand zur deutschen Einigung geboten, hatte sich einer Unterordnung unter eine deutsche Reichsgewalt nicht widersetzt, hatte zur Einführung und Beschwörung der Reichs-