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Die deutschen Bcrfassungskämpfe. 383 Zritlwif nm ovl 'de, UN Namen des Königs von Dänemark regiert werden und im Süden eine preußische, im Norden eine schwedische, aus den Inseln eine dänische Besatzung erhallen. Mit Unwillen vernahm man in den Herzogtümern diese Bedingun gen, wodurch die Fundamcntalsätze ihres Staatsrcchts, deren Rechtnräßigkcit der König von Preußen seidst in einem Briese an den Herzog von Augustenburg vom 24. März t848 anerkannt hatte, so tics geschädigt wurden. Denn diese Funda- mcntaisätze steiiten außer Zweifel'. ls daß die Herzogtümer scidständige Staaten sind-, 2s daß nur der Mannsstamm des videndurgischen Hauses zur Erbfolge in den Herzogtümern berechtigt ist und 3s daß die Herzogtümer sest mitein ander verbundene Staaten sind. In dem Wassenstiüsiandsvertrag adcr hieß cs, daß Schleswig, was seine gesetzgebende Gewalt und seine innere Vermattung betresst, eine abgesonderte, von Hotstein getrennte Bersassung erhatten sötte, un beschadet der politischen Verbindung, wetche das Herzogtum Schleswig an die Krone Dänemark knüpft. Die Statthatterschast wie die Landes-Vertretung tegren n, trb einer Zeit, als schon die Bedingungen eines neuen Waffenstillstands zwischen Preußen nnd Dänemark in Berlin zum Abschluß fertig waren, ans der um lagerten Festung einen unerwarteten Ausfall in solcher Stärke und Ucbermacht,«. zua daß Bonin s geschwächte Truppen dem plötzlichen Andrang nicht zu widerstehen vermochten. Nach hartem .stampfe, dem blutigsten unter alten, wurden sic zum Weichen gebracht, worauf sich die Dänen des ganzen Belagerungsgeschützes und der Schanzen bemächtigten. So erlangten sic einen kleinen Ersatz für die Nie derlage in Eckeinsörde und eine kurze Befriedigung ihrer Rache. Aber auch im Unglück retteten die Lchlcswig-Holstciner die Waffenehre. Ueber ihre Tapferkeit und muthvolle Haltung war nur Eine Stimme. Fr^ cferl» >cn nn rc§ nt da« ,xr d»i .stießt and bil lt td 2^ Die Nachricht von diesem Unsalle war noch wirksam genng, in dem nieder- geworfenen nnd zerrissenen Deutschland einen allgemeinen Schrei der Entrüstung über die schmachvolle Kriegsührung hervorzurufcn. Im Rücken des preußischen Heeres war der Uebcrfall bewerkstelligt worden, und Prittwitz hielt sich nach wie vor ruhig. Diesmal waren cs nicht die Demokraten, die mit Schmerz und Zorn eine Staattzkuust verwünschten, welche das gezückte Schwert zu gebrauchen verbot und dadurch treue und edle Menschenleben einem tückischen Feinde prcisgab, die Demokraten waren bereits zum Schweigen gebracht, aber alle Vaterlandssreunde, die Preußens Ruhm und Ehre unbefleckt und strahlend sehen wollten, und die Deutschlands Heil nur im engsten Bunde mit Preußen erblickten, sie trauerten, als sie die Kunde vernahmen, daß trotz des heimtückischen Verfahrens der Dänen dennoch in Berlin ein unehrenhafter Waffenstillstand zum Abschlusse gekommen, bei dem weder Bevollmächtigte der Reichsregierung noch der Herzogthümer bei- gczvgcn wurden. Darin wurde vorläufig die Trennung Schleswigs von Hol-^2»a stein ausgesprochen, und während das letztere, wie bisher, unter der von der Eenlralgewalt ungeordneten „Statthalterschaft" stände, sollte Schleswig von einer dreiköpfigen ..Landesregierung" unter dem Vorsitz eines englischen Lommissars ic F lrul>^ ree" a . aw . 5 l -s füt'^ ?räw/ klci^